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Zukunft der Händler ungewissKölner Großmarkt wird 2025 aufgelöst

Lesezeit 2 Minuten
Blick von oben auf den Kölner Großmarkt.

Der Kölner Großmarkt mit der unter Denkmalschutz stehenden Markthalle befindet sich seit 1940 in Raderberg. Ende 2025 wird der Betrieb eingestellt.

Auf dem Kölner Großmarkt ist zum Ende des Jahres 2025 endgültig Schluss. Die Händler sollen Hilfe erhalten.

Der Kölner Großmarkt in Raderberg schließt Ende des Jahres 2025 endgültig. Ein Versuch der Fraktionen SPD, Linke und FDP, den Großmarkt noch bis 2030 zu erhalten, hatte in der letzten Sitzung vor der Sommerpause keine Mehrheit im Rat gefunden. Sie hatten einen Weiterbetrieb gefordert, weil noch keine Lösung für die Zukunft des Marktes gefunden ist. In der nächsten Ratssitzung am 1. Oktober soll die Politik die Regelungen in der Kölner Marktsatzung aufheben, die den Großmarkt betreffen. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Verwaltung hervor.

Auf dem Gelände in Raderberg mit einer Größe von 115 Hektar soll das Stadtentwicklungsprojekt Parkstadt Süd entstehen. Geplanter Baubeginn ist 2032, bis dahin sollen Gebäude abgerissen und Flächen entsiegelt werden. Das Großmarktgeschäft lief zuletzt zunehmend schlechter. Ein Drittel der Gesamtflächen ist nicht mehr in Nutzung. Bis Ende dieses Jahres stehen weitere 1,5 Hektar wegen anstehender Rückgabe von Erbbaurechten nicht mehr zur Verfügung.

1. FC Köln hatte sich von Plänen für einen neuen Campus zurückgezogen

Der Standort des Großmarkts war seit Jahrzehnten umstritten. 2007 hatte der Kölner Rat bereits die Entscheidung getroffen, den Großmarkt 2020 als neues „Frischezentrum“ nach Marsdorf zu verlagern. Auch sollte ein Investor anstelle des kommunalen Betreibermodells gefunden werden. Das gelang nicht – laut der Großmarkt-Händler wohl auch, weil die Fläche für das „Frischezentrum“ durch eine Initiative des Ratsbündnisses aus Grünen, CDU und Volt 2021 deutlich verkleinert wurde. Grund dafür: Ein Teil wurde für den 1. FC Köln vorgehalten. Der Fußballverein hätte sich hier mit einem neuen Campus ansiedeln können. Mittlerweile ist klar, dass der Verein diese Pläne nicht mehr verfolgt. Die Politiker verlängerten den Betrieb in Raderberg anstatt seines Endes 2020 in den vergangenen Jahren zweimal, auf nun 2025. Eine dritte Verlängerung wird es nicht geben.

Wo die Händler stattdessen hinsollen, ist nicht geklärt. Die Wirtschaftsförderung Köln-Business soll sie laut Beschlussvorlage bei der Suche nach städtischen Grundstücken oder privaten Objekten unterstützen. Demnach sollen den Betrieben Flächen angeboten werden, die bestehende Kooperationen und Netzwerke in räumlicher Nähe sollen dafür genutzt werden. (juh)