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Regionalverkehr ab Freitag eingeschränktNachts gehört der Kölner Hauptbahnhof mal wieder den Bauarbeitern

Lesezeit 3 Minuten
17.06.2023
Köln
Der Kölner Hauptbahnhof ist aufgrund der Zweiten Baustufe des elektronischen Stellwerk (ESTW) Köln Hbf tagsüber wegen Umrüstungsarbeiten für Fern- und Regionalverkehr geschlossen.
Foto: Martina Goyert

Die Bahn muss für das neue elektronische Stellwerk in Köln den Hauptbahnhof ab Freitag, 3. Mai, zwischen 21 und 5 Uhr für eine Woche in großen Teilen stilllegen.

Die Arbeiten an Gleisen und Signalen für den Anschluss des Fern- und Regionalverkehrs an das neue Stellwerk sorgen für vier gesperrte Gleise.

Im Kölner Hauptbahnhof steht wegen der Modernisierung der Stellwerkstechnik die nächste Großbaustelle an. Sie wird vor allem im Regionalverkehr und bei der S-Bahn für Umleitungen und Zugausfälle sorgen. Weil vor allem nachts und am Wochenende gearbeitet wird, dürfte die große Mehrzahl der Pendler aber nicht betroffen sein.

Köln Hbf: Vier Gleise gesperrt

Konkret sind ab Freitag, 3. Mai für eine Woche bis Freitag, 10. Mai, die Gleise 8, 9, 10 und 11 wegen der Verlegung neuer Kabelstränge und Arbeiten an den Oberleitungen gesperrt. Deshalb muss der Fahrstrom abgeschaltet werden. Die Bahn nutzt die Sperrpausen, um parallel weitere Arbeiten in den gesperrten Abschnitten anzugehen.

Deshalb kommt es im Regionalverkehr zwischen Köln, Engelskirchen, Horrem, Leverkusen, Düsseldorf und Krefeld zu umfangreichen Fahrplanänderungen mit Umleitungen, Fahrt- und Haltausfällen. Teilweise ersetzen Busse die Züge. Betroffen sind die Linien RE 1, RE 5, RE 6 (alle Rhein-Ruhr-Express), RE 7, RE 8, RE 9, RE 22, RB 24, RB 25, RB 26, RB 27, RB 38, RB 48, S 6, S 11, S 12 und S 19. Vereinzelt sind auch Züge des Fernverkehrs betroffen.

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Betrieb soll ab Ende 2025 deutlich störungsfreier laufen

Die Arbeiten stehen im Zusammenhang mit der zweiten Baustufe des neuen elektronischen Stellwerks für den Kölner Hauptbahnhof. Dazu müssen auf den Strecken, die zum Hauptbahnhof führen, insgesamt rund 150 Kilometer Kabel verlegt, 200 neue Signale, zehn Signalbrücken errichtet und fünf neue Weichen eingebaut werden. Ein Großteil der Arbeiten ist bereits erledigt.

Ende 2025 soll das Zentralstellwerk an der Maybachstraße in der Nähe der S-Bahnstation Hansaring die Steuerung des Fern- und Regionalverkehrs übernehmen. Die S-Bahn wird bereits seit Ende 2021 von dort aus mit der neuen Technik gesteuert, die weniger störanfällig ist und nach dem Ausbau des Hauptbahnhofs um zwei zusätzliche S-Bahngleise eine kürzere Zugfolge ermöglichen wird.

1300 Züge fahren täglich durch den Hauptbahnhof Köln

Bereits jetzt fahren rund 1300 Züge pro Tag durch den Hauptbahnhof. Das neue Stellwerk soll die Betriebsabläufe zunächst nur stabilisieren. Die Technik ermöglicht eine höhere Flexibilität bei Gleissperrungen, ist weniger störanfällig und soll wartungsfreundlicher sein.

Sie bildet auch das Fundament für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland mit dem European Train Control System (ETCS), das perspektivisch Signale größtenteils überflüssig machen soll, weil die Züge untereinander kommunizieren. Die Digitaltechnik soll laut den Fachleuten der Deutschen Bahn dazu führen, dass auf dem vorhandenen modernisierten Streckennetz ohne weiteren Ausbau rund ein Drittel mehr Züge fahren können.

Weitere Baustellen schon in Sichtweite

Bundesweit investiert die Bahn 2024 in Deutschland mit ihrem neuen Programm „Starke Schiene“ mit ihrer neuen gemeinwohlorientieren Tochter InfraGO AG in diesem Jahr die Rekordsumme von 16,4 Milliarden Euro in das bestehende Netz und die Bahnhöfe. Mit dem Geld sollen mehr als 2000 Kilometer Gleise, 2000 Weichen, 150 Brücken und 1000 Bahnhöfe erweitert, modernisiert und erneuert werden. Im Bereich Instandhaltung und Ausbau werden 5500 neue Jobs entstehen.

Vor allem für den Fernverkehr wird eine weitere Großbaustelle im Bahnknoten Köln im Sommer für größere Probleme sorgen. Auf der ICE-Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt/Main werden im Sommer vom 16. Juli bis 16. August keine Züge fahren. Die Bahn erneuert in diesen Zeitraum auf dem rund 135 Kilometer langen Hauptabschnitt zwischen Siegburg/Bonn und Frankfurt/Main Stadion die Schienen.

Als Umleitungsstrecke steht im Grunde nur die linke Rheinstrecke über Bonn, Koblenz und Mainz zur Verfügung, die schon jetzt chronisch überlastet ist. Die Fahrzeit der Züge, die auf der Schnellfahrstrecke zwischen Köln Hauptbahnhof und dem Frankfurter Flughafen ohne Zwischenhalte 50 Minuten beträgt, wird sich mehr als verdoppeln.