Auch die Polizei kämpft mit Nachwuchsproblemen. In der Kölner Lanxess-Arena wurden die angehenden Polizisten dafür umso herzlicher empfangen.
Start in die AusbildungWüst und Reul heißen rund 2700 neue Polizeianwärter in Köln willkommen
Der Kölner Polizeipräsident Falk Schnabel sprach von der „größten Vereidigungsfeier Deutschlands“, Ministerpräsident Hendrik Wüst von „einer der schönsten Veranstaltungen des Jahres“. Polizei und Politik gaben sich am Mittwochvormittag sichtlich Mühe, den rund 2700 Polizeianwärterinnen und -anwärtern in der Kölner Lanxess-Arena einen möglichst herzlichen Empfang zu bereiten.
Nach mehreren Aufnahmeprüfungen beginnt für sie nun die dreijährige Ausbildung an der NRW-Polizeischule. Zuvor wurden sie unter anderem von Ministerpräsident Wüst und NRW-Innenminister Herbert Reul begrüßt.
Willkommensfeier in Köln: Polizei kämpft mit Nachwuchsproblemen
Vor der Arena hatte die Polizei außerdem Informationsstände für die rund 8500 Besucher der Feier aufgebaut. Auch ein Polizeihubschrauber war auf dem Gelände stationiert. Sicher auch, um weitere Interessierte für die Polizei zu gewinnen. Denn auch sie hat mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen.
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Das selbst gesteckte Ziel, jährlich 3000 junge Polizistinnen und Polizisten einzustellen, wurde, so wie auch letztes Jahr, knapp verfehlt. Es hätten sich viermal so viele Kandidaten beworben, wie letztendlich eingestellt wurden, so Hendrik Wüst. „Das zeigt, dass der Beruf nach wie vor attraktiv ist. Und es zeigt, dass wir nur die Besten nehmen.“
Polizeipräsident Falk Schnabel freute sich über die Neuzugänge: „Unsere Familie wächst.“ Den Angehörigen der angehenden Polizisten sicherte er zu: „Wir werden die Polizeianwärter gut ausbilden und uns gut um sie kümmern.“
Herbert Reul, der vor seiner Rede den größten Applaus erhielt, erinnerte die angehenden Polizistinnen und Polizisten an die große Verantwortung, die ihr Beruf mit sich bringt: „Es ist nicht irgendein Eid, den Sie hier ablegen. Sondern einen Eid auf die Verfassung.“ Jedem angehenden Polizisten hatte Reul eine Miniaturausgabe des Grundgesetzes mitgebracht.
„Sie müssen das nicht alles lesen. Aber denken Sie daran: Für das, was darin steht, sind Sie verantwortlich. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Diesen Satz müssen sie jeden Tag mit Leben füllen.“
Reul ging auch auf die erschwerten Bedingungen ein, unter denen Polizistinnen und Polizisten mittlerweile arbeiten müssten: „Der Ton ist insgesamt rauer geworden, vor allem gegenüber Vertretern des Staates.“ Die Beamten würden täglich mit Pöbeleien konfrontiert. „Selbst Routinesituationen können eskalieren.“ Trotzdem würden die meisten Menschen den Polizistinnen und Polizisten in Nordrhein-Westfalen großes Vertrauen entgegenbringen. „Das ist ein Vertrauen, das sich die Polizei erarbeitet hat“, sagte er.