Köln – Zur Vereidigungsfeier in der Kölner Lanxess-Arena hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) den 2770 angehenden Polizisten und Polizistinnen nach eigenen Worten „ein kleines Geschenk“ mitgebracht: eine Miniatur-Ausgabe des Grundgesetzes. Auf jedem Stuhl im Innenraum der Arena lag eines der Büchlein, als die Kommissaranwärterinnen und -anwärter aus dem ganzen Land um Punkt 10 Uhr in die Halle einmarschierten; eine Polizeiband spielte dazu „Do bes die Stadt“ von den Bläck Fööss.
„Sie werden das Buch nicht lesen, weil die Buchstaben zu klein sind, das ist mir völlig klar“, sagte Reul später in seiner Ansprache mit einem Lächeln, um dann gleich wieder ernst zu werden: „Aber vergessen Sie bitte nie: Die Würde des Menschen ist unantastbar – das ist die Überschrift für alles, was Sie tun.“
10.000 Gäste in der Lanxess-Arena
Zum ersten Mal seit 2019 war die Lanxess-Arena bei der traditionellen Vereidigungsfeier der NRW-Polizei wieder prall gefüllt. Pandemiebedingt durften in den vergangenen beiden Jahren keine Angehörigen der jungen Anwärterinnen und Anwärter dabei sein. Diesmal war das anders, ungefähr 10.000 Menschen waren gekommen. Sie sahen und hörten, wie die angehenden Beamten und Beamtinnen ihren Eid auf die Landesverfassung schworen und gelobten, das „ihnen übertragene Amt nach bestem Wissen und Können“ auszuüben.
Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte auch der neue Kölner Polizeipräsident Falk Schnabel. Er kommt aus Münster und hatte am Dienstag seinen zweiten Arbeitstag im Präsidium in Kalk. Am Tag zuvor hatte Reul dem 52-Jährigen in einer internen Feierstunde im Innenministerium in Düsseldorf die Ernennungsurkunde überreicht.
In der Lanxess-Arena begrüßte Schnabel seine 2770 neuen Kolleginnen und Kollegen: „Sie haben den wahrscheinlich schönsten, aber nicht den leichtesten Beruf“, sagte er und wünschte den jungen Polizistinnen und Polizisten, „dass Sie die Begeisterung für Ihren Traumberuf nie verlieren. Und wenn Ihnen das mal schwerfallen sollte, dann denken Sie an den heutigen Tag zurück.“
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gab den Anwärtern und Anwärterinnen mit auf den Weg, immer füreinander einzustehen – „aber nicht blind“. Es brauche in dem Beruf auch einen „inneren Kompass“. Die feierliche Vereidigung in Köln mache „einmal mehr deutlich“, wie wichtig der Landesregierung die innere Sicherheit sei. Innenminister Reul ergänzte: „Ich möchte, dass die Polizei Nordrhein-Westfalen als das wahrgenommen wird, was sie inzwischen ist: Nicht nur die am besten ausgestattete, sondern eben auch die beste Polizei Deutschlands.“