Köln – Am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten. Aus diesem Anlass wird der 17. Mai seit 2005 alljährlich als „Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit“ (IDAHOBIT) begangen, um gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu kämpfen.
Stadt Köln setzt Zeichen gegen LGBTQ-Feindlichkeit
Vor dem Historischen Rathaus am Alter Markt sowie dem Stadthaus Deutz West und den Rathäusern in den neun Stadtbezirken wurden an diesem Dienstag Regenbogenfahnen gehisst, „um in die Verwaltung und die Stadtgesellschaft hinein Flagge für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu zeigen“, wie die Stadt mitteilt.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker beteiligte sich an einer Foto-Aktion des Queeren Netzwerks NRW, die unter dem Motto „Weg mit den Barrieren in den Köpfen!“ besonders lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigung in den Mittelpunkt stellt.
„Menschen mit Behinderung ihre sexuelle und geschlechtliche Identität und ihnen damit wesentliche Identifikationsmerkmale des menschlichen Lebens per se abzusprechen, ist Diskriminierung“, so Reker.
Reker dankt Aktivisten für ihr Engagement
„Ich danke dem Queeren Netzwerk NRW für die Thematisierung und unterstütze die Forderung »Weg mit den Barrieren in den Köpfen!« ausdrücklich. Als Stadtgesellschaft müssen wir die spezifischen Belange von LSBTI-Menschen, die von Mehrfachmarginalisierung betroffen sind, ernst nehmen und uns für den Abbau von Vorurteilen und Stigmatisierung einsetzen.“
Am Abend folgte die Leiterin des Amtes für Integration und Vielfalt, Bettina Baum, einer gemeinsamen Einladung des Kölner Lesben- und Schwulentags (Klust), der Aidshilfe Köln, der Beratungsstelle Rubicon und des Jugendzentrums Anyway und nahm an einer Kundgebung auf dem Roncalliplatz teil.
Auch CSD soll dieses Jahr wieder ein Zeichen setzen
Der nächste Anlass, der Forderung nach Gleichberechtigung queerer Menschen Nachdruck zu verleihen, ist der Christopher Street Day (CSD). Nach zwei Jahren, in denen er in Köln wegen der Corona-Pandemie in alternativer Form gefeiert wurde, findet er in diesem Jahr wieder wie gewohnt statt.
Das „Cologne Pride“ genannte zweiwöchige Programm mit rund 100 Veranstaltungen beginnt am 18. Juni. Höhepunkt ist das CSD-Wochenende vom 1. bis 3. Juli. In der Altstadt gibt es ein Straßenfest, und am letzten Tag zieht eine Demo-Parade mit 45 000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen durch die Stadt.