In etwas über zwei Jahren sollen das Mantelhaus und ein neues Gebäude auf der Hohe Straße jeweils eine Dachterrasse mit Domblick bieten.
Baugenehmigung erteiltMantelhaus auf der Hohe Straße wird saniert – Fertigstellung Ende 2026
Die Hohe Straße war 2023 auf Platz acht der meistbesuchten Einkaufsstraßen in Deutschland. Sie hat aber auch schon bessere Tage gesehen. Viele Fast-Food-Läden, viel Leerstand in oberen Etagen und teilweise auch im Erdgeschoss. Aber Veränderung ist in Reichweite. Konkret an zwei Ecken der Straße.
Der bayrische Investor Ehret und Klein hat für zwei seiner Projekte die offizielle Freigabe erhalten: Sowohl für das ehemalige Mantelhaus Goertz/Silber Becker, das auf der Ecke zur Brückenstraße liegt, als auch für das Eckgrundstück zur Großen Budengasse haben die Behörden eine Baugenehmigung erteilt. Während das Mantelhaus saniert werden soll, plant der Investor für drei Häuser auf der Ecke zur Großen Budengasse den Abbruch. An der Stelle soll ein Neubau mit begrünter Fassade und einer Dachterrasse entstehen.
„Wichtiger Schritt für die Aufwertung der Hohe Straße“
Ehret und Klein sieht für beide Projekte eine gemischte Nutzung vor: Neben Gewerbe und Büroflächen werden die Gebäude auch Platz für Gastronomie bieten. Mit den Arbeiten will der Investor bald beginnen, Ende 2026 sollen sie abgeschlossen sein.
Annett Polster, Geschäftsführerin von Stadtmarketing Köln, zeigt sich erfreut über die nun erteilten Baugenehmigungen. Diese seien „ein wichtiger Schritt für die Aufwertung der Hohe Straße.“ Die beiden Bauprojekte „werden sich sehr positiv auf das Umfeld auswirken“, ist sich Polster sicher. In dem Zusammenschluss Stadtmarketing Köln sind zahlreiche Immobilienbesitzer der City vertreten, darunter auch Ehret und Klein.
Zwei neue Stockwerke für das Mantelhaus
Doch was genau hat Ehret und Klein auf der Hohe Straße vor? Das Mantelhaus Goertz stammt aus dem Jahr 1955, die Fassade und das geschwungene Treppenhaus stehen unter Denkmalschutz. Deshalb steht hier lediglich eine Sanierung nach Plänen des dänischen Architekturbüros Henning Larsen an. Die fällt allerdings umfangreich aus.
Das Gebäude wird um ein zusätzliches Stockwerk sowie darauf um ein halbes Stockwerk erweitert. Fachleute reden hier von einem Voll- und einem Staffelgeschoss. Der Charakter der Architektur aus den 1950er Jahren solle beibehalten werden, wie Ehret und Klein schreibt. In dem Gebäude, in dessen Erdgeschoss sich aktuell ein Fast-Food-Laden befindet, werden dann Büro- und Einzelhandelsflächen sowie Platz für Gastronomie entstehen. Einen kleinen Schönheitsfehler hat das Vorhaben allerdings: Der vordere Gebäudeteil Richtung Hohe Straße ist nicht in Besitz von Ehret und Klein, er bleibt bei der Sanierung außen vor.
Für das restliche Haus sehen die Pläne wie folgt aus: Die unteren beiden Etagen werden Kleingastronomie und Gewerbe zur Verfügung stehen, teilt Ehret und Klein mit. Darüber sind auf vier Etagen Büroflächen geplant. Die knapp 300 Quadratmeter große Dachterrasse soll in Kombination mit dem Staffelgeschoss Platz für eine Bar oder ein Café bieten. „Im Mantelhaus schaffen wir zukunftsfähige Räume, indem wir historische Bausubstanz mit zeitgemäßen Nachhaltigkeits- und Nutzungskonzepten verbinden“, sagt Benedikt Hagn, Projektleiter bei Ehret und Klein.
Drei schmale Häuser werden zu großem Gebäude mit grüner Fassade
Einige Hausnummern weiter Richtung Dom stehen auf der Ecke zur Großen Budengasse aktuell noch drei schmale Häuser. Diese will Ehret und Klein abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Nach den Plänen des Kölner Architekturbüros Caspar sind dort ebenfalls Flächen für Büros, den Einzelhandel sowie die Gastronomie vorgesehen.
Auf drei Etagen entstehen Büroflächen. Darüber, auf dem Dach, soll wie beim Mantelhaus eine Terrasse mit einem zusätzlichen, kleineren Stockwerk errichtet werden. Die Dachterrasse biete sich als gastronomische Fläche an, wie der Investor schreibt – und kann mit Domblick aufwarten. Passanten sollen sie über eine Außentreppe erreichen können.
Das Erdgeschoss hingegen soll dem Einzelhandel Platz bieten – allerdings nicht zu viel, denn das Gebäude soll auf ebenerdiger Etage nicht bis an die Grundstücksgrenze gebaut werden. So will man zusätzliche Fläche für Aufenthaltsmöglichkeiten in der engen Hohe Straße schaffen. Annett Polster findet diesen Ansatz „besonders spannend.“
Auch über das Erdgeschoss auf der Ecke zur Großen Budengasse hinaus haben sich die Investoren Gedanken über das Klima in der Hohe Straße gemacht. So sollen die Dächer und Fassaden der beiden Gebäude begrünt werden. Damit könne das Stadtklima nachhaltig verbessert und die Qualität von Einkaufsstraßen positiv beeinflusst werden, wie Ehret und Klein bei einem Innenstadtforum im Frühjahr beispielhaft erklärt hatte.