Im Fokus der Feierlichkeiten sollen Zusammenhalt und das Miteinander stehen.
StadtpatronenfestKatholische Kirche huldigt zwölf Tage lang Kölns Schutzpatronen
Mit einem zwölftägigen Stadtpatronenfest möchte die Katholische Kirche in Köln dem Heiligen Gereon und der Heiligen Ursula huldigen. Bei diesen Heiligen handelt es sich um die stadteigenen Schutzpatronen, die seit Jahrhunderten verehrt werden. Dieses Jahr werden ihre Festtage erstmals zusammen gefeiert, wie es in einer Ankündigung des Katholischen Stadtdekanats heißt.
Annette Schavan als Festrednerin geladen
Vom 10. bis zum 21. Oktober bieten der katholische Kirchengemeindeverband Köln-Mitte, das katholische Stadtdekanat Köln und Engagierte aus den Kirchengemeinden St. Ursula und St. Gereon daher ein vielseitiges Festprogramm an. Im Vordergrund soll dabei die Überführung der Reliquien beider Heiliger am 13. Oktober um 17.30 Uhr in der Kirche St. Gereon stehen, wie die Organisatoren mitteilen. Als Festrednerin ist die frühere Bundesministerin Annegret Kramp-Karrenbauer geladen. Auch weitere Vertreter der Stadt werden erwartet.
Umrahmt werden die mehrtägigen Festtage zudem von Konzerten, Gottesdiensten und Führungen. Im Fokus der Festlichkeiten sollen Miteinander und Zusammenhalt stehen, so Dominik Meiering, Generalvikar und leitender Pfarrer der Kölner Innenstadt. Aber auch das Wirken und die Vorbilder des Heiligen Gereon und der Heiligen Ursula.
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Beide Heiligen prägen das Stadtleben von Köln maßgeblich. Und das seit 1700 Jahren, weiß Meiering. „Die Stadt Köln erlangte durch ihre Reliquien schon im Mittelalter Bedeutung.“ Als römischer Soldat kam Gereon nach Köln, wo er zum Märtyrer und zur Legende wurde. Die Heilige Ursula wiederum galt als Königstochter aus England, die im vierten Jahrhundert nach Köln gekommen sein soll. Damals wurde die Stadt von den Hunnen belagert, die die Christen töteten. Der Legende nach verliebte sich der Hunnenfürst in die schöne Ursula und wollte sie durch eine Heirat vor dem Tod bewahren. Als sie dies jedoch ablehnte, soll er sie mit einem Pfeil getötet haben.
Meiering: Schutzpatronen haben aktuelle Bedeutung
Für Meiering haben sowohl der Heilige Gereon als auch die Heilige Ursula daher eine besondere Bedeutung inne. Gerade in der heutigen Zeit. So beschreibt der Pfarrer sie als „wachsame“ und „aufmerksame“ Menschen. „Sie waren keine Mitläufer, sondern haben zu ihrem Gewissen gestanden.“
Charaktereigenschaften, die auch heute wichtig sind, so Meiering. Wichtig sei ihm, dass die Menschen eigene Entscheidungen treffen und nicht blind den Meinungen von anderen folgten. Eben selber nachdenken, wie die heiligen Vorbilder, denen man Denkmäler in Köln gesetzt hat. „Das steckt auch im Wort Denkmal drinnen: Denk mal nach.“
Und fragt man Meiering, worauf er sich bei den Festlichkeiten am meisten freute, fällt die Antwort recht eindeutig aus: „Auf die Atmosphäre.“ Vor allem aber auf das Miteinander, das man vielleicht auch abschließend bei einem Glas Kölsch genießen könne.