Nach dem Tod von Papst Franziskus steht die katholische Kirche vor der Wahl eines neuen Oberhaupts. Europäische Kardinäle haben weniger Einfluss.
Papstwahl 2025Europäische Kardinäle verlieren an Einfluss im Konklave

Bei der Wahl zum neuen Papst werden deutlich weniger Kardinäle aus Europa im Konklave sitzen. . /ABACA
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Die katholische Kirche steht nach dem Tod von Papst Franziskus vor der Wahl eines neuen Oberhaupts. 135 Kardinäle wären eigentlich zur Teilnahme am Konklave berechtigt. Zwei von ihnen sagten bereits aus gesundheitlichen Gründen ab. Wahlberechtigt sind nur Kardinäle unter 80 Jahren.
Damit verringert sich die Zahl der Teilnehmer auf 133 - viele aus Europa. Doch die europäischen Kardinalsvertreter haben bei dieser Papstwahl deutlich weniger Einfluss als bisher. 2013, als Franziskus selbst als Nachfolger des Deutschen Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. zum Papst gewählt wurde, stammten noch mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Kardinäle aus Europa.
Wenn in Kürze das Konklave zur Wahl des neuen Pontifex zusammentritt, werden es nur noch 39 Prozent sein - ein deutlicher Rückgang. Drei von ihnen stammen aus Deutschland: Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller. Vor zwölf Jahren gab es noch doppelt so viele deutsche Vertreter.
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Deutlich weniger Kardinäle aus Europa beim Konklave
Allerdings ist Europa gemessen am Anteil der Katholiken weltweit noch immer deutlich überrepräsentiert. Denn der Kontinent stellt nur 20 Prozent der katholischen Gläubigen.
Die meisten von ihnen sind in Mittel- und Südamerika zu finden (41 Prozent), von hier stammen allerdings nur etwas mehr als 15 Prozent der stimmberechtigten Kardinäle. Und obwohl Franziskus selbst aus Argentinien stammte, sank in seiner Amtszeit ihre Zahl sogar leicht.
Das Land mit den meisten Kardinälen im Konklave ist derweil noch immer Italien mit 17 Vertretern. Doch auch ihre Anzahl hat sich seit 2013 deutlich verringert. Damals stimmten noch 28 über den neuen Papst ab. Franziskus selbst hat dabei deutlichen Anteil an der Zusammensetzung des neuen Konklaves: 108 der wahlberechtigten Kardinäle hat der verstorbene Papst selbst ernannt.
Zwei Drittel der Stimmberechtigten muss ein Kardinal hinter sich vereinen, um zum neuen Papst gewählt zu werden.
Zahl der Kirchenmitglieder in Deutschland sinkt
Während die Welt in den kommenden Tagen nach Rom blickt, kämpft die katholische Kirche in Deutschland mit immer weiter sinkenden Mitgliedszahlen. Ende 2023 gehörten ihr nur noch 20,3 Millionen Menschen an – etwa vier Millionen weniger als noch zehn Jahre zuvor.
Die Entwicklung in Deutschland läuft damit entgegen dem globalen Trend, denn weltweit steigt die Zahl der Mitglieder in der katholischen Kirche. Der Vatikan zählte für 2023 mehr als 1,4 Milliarden Anhänger – ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2022 (1,39 Milliarden).