Die Band Höösch hat eine neue Single auf hochdeutsch rausgebracht. Die fünf Kumpels haben kölsche Musik im wahrsten Wortsinn im Blut.
Neue Single ist schon 20 Jahre altWas die Kölschband Höösch mit Tommy Engel zu tun hat
Janz höösch: Bei der fünfköpfigen Kölschen Band bleiben lautes Schlagzeug und E-Gitarre stumm, denn „Höösch“ machen hauptsächlich akustische Musik. Zwei eigene Singles gibt es inzwischen, bei Auftritten spielen die fünf Männer neben eigenen Interpretationen der Beatles und sogar Modern Talking vor allem Songs von den Brings, Fööss und L.S.E. – und zwar mit familiärer Erlaubnis, denn Tommy Engels Sohn Ilja spielt bei Höösch das Cajon, Tommy Engels Enkel Robin Duns den Bass. Kölsche Musik liegt also in der DNA der Band.
Auch bei Gitarrist Wolfgang Löhr: „Wir haben alle schon verschiedene Erfahrungen in Bands gesammelt und auch die Schattenseiten kennengelernt. Man zickt sich nur noch an und hat keinen Spaß mehr miteinander“, sagt der 54-Jährige. Den Anstoß für Höösch gab dann Ilja Engel, denn trotz allem: Auf die Musik will keiner von ihnen im Leben verzichten. „Iljas Ansatz war dann zu sagen: Den letzten Anlauf machen wir aber dann mit Leuten, mit denen man sich gut versteht. Und ich finde, er hat das sehr gut gecastet.“ Das war im April 2022. Ilja Engel ist happy. „Man kann schon sagen, wir sind Freunde. Wir ergänzen uns gut. Wir müssen nicht überlegen, was wir sagen, sondern können einfach frei Schnauze reden“, sagt er.
Kölschband Höösch: Erster Auftritt bei Camping Berger in Köln-Rodenkirchen
Dass sie im Angesicht der berühmten Verwandtschaft mehr Druck haben, abzuliefern, sieht Sänger Dirk Meierlücke nicht so. „Wir fühlen uns nicht verpflichtet, in irgendwelche Fußstapfen zu treten. Wir machen das, was uns am allerbesten liegt und das ist dieser Satzgesang und harmonisches miteinander Musikmachen“, sagt der 54-Jährige. Dass das so klappt, ist nicht selbstverständlich, kommen die Fünf doch aus ganz unterschiedlichen Ecken aus und um Köln und haben allesamt selber Familie und Hauptberuf. Michael Stiel, der an den Keys sitzt, hatte mit Köln nicht einmal etwas zu tun – „kein bisschen. Aber das Gefühl war ganz schnell da“, so der 57-Jährige. „Er ist glücklich, dass er dabei ist, das weiß ich“ sagt Ilja Engel lachend. Stiel stimmt ihm zu.
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Die erste Single, erinnert sich Engel, hat die Truppe – vorwiegend leidenschaftliche Camper – im Wohnwagen auf dem Campingplatz Berger in Köln-Rodenkirchen aufgenommen. „Wir hatten uns darin ein kleines Studio gebaut. Fenster zu, Luken zu: Es war brüllend heiß“, so Engel. Auf dem Campingplatz hatte Höösch auch den allerersten Auftritt der noch jungen Bandgeschichte.
Neuestes Werk und zweite Single der Band ist „Egal was“ – auf hochdeutsch. Der Song entspringt ganz ursprünglich der Feder von Robin Duns‘ Vater. „Das Lied ist schon mehr als 20 Jahre alt, ich habe die Idee vor Jahren entdeckt“, erzählt Duns. Mit 30 Jahren ist er der Jüngste in der Band. „Es ist dann wieder in der Schublade verschwunden.“ Bei einer Probe kam er dann wieder zum Vorschein und begeisterte die Band. Und so änderte sie gar nicht viel an dem „alten Schätzchen“, das von einer zerbrochenen Beziehung erzählt.
„Es geht darum, dass man obwohl die Beziehung nicht weitergeht, etwas gelernt hat: Für mich warst du ein Geschenk“ – der Satz ist ein Zitat aus dem Song. „Ich bleibe immer an diesem einen Satz hängen: Vermissen werde ich dich jeden Tag, obwohl ich dich vermissen nicht mag“, sagt Front-Sänger Meierlücke. Bewusst haben sie „Egal was“ nicht auf Kölsch umgetextet. „Der Song ist authentisch getextet. Diese Authentizität ist wirklich wichtig“, sagt er. Das Kölsche wollen Höösch aber dennoch pflegen. Ein Album ist zwar noch nicht in Sichtweite, aber die Gruppe hat einen anderen frommen Wunsch: „Wir wollen in den ZDF-Fernsehgarten“, sagt Engel, seine Bandkollegen schmunzeln. Ein wenig ernst ist es ihnen dabei aber durchaus.
Die Single „Egal was“ ist seit Freitag, 2. Juni, auf den gängigen Streamingplattformen verfügbar. An diesem Samstag spielen Höösch um 17 Uhr zuerst auf der Deepejasser Kirmes am Mauritiuskirchplatz und anschließend um 19 Uhr im Landhaus Zündorf.