Mit 1600 Teilnehmern zog der Rosenmontagszug durch Opladen. Die Jecken trafen sich an der Straße und an Hauseingängen, um gemeinsam zu feiern.
„Bützje un Konfettiknall“Die besten Bilder vom Rosenmontagszug in Opladen
Der größte Zug Leverkusens ist schon zu hören, noch bevor er zu sehen ist. Nur das Blaulicht der vorfahrenden THW-Wagen kann man erahnen. Vom Zoch erklingen jedoch schon von weitem Trompeten und Trommeln, die die Jecken am Straßenrand sofort mitreißen.
Es sind die Glungge-Phoniker aus dem Zürcher Oberland, die da gleich zu Beginn des Rosenmontagszugs aufwarten und ordentlich Stimmung verbreiten. In ihren Kostümen in Schwarz, Lila und Petrol mit silbernen Streifen, Sternen und Monden zieht die Gruppe alle Blicke auf sich. Dass pünktlich zum Zoch die Sonne in Opladen herauskommt, macht das Bild perfekt.
Zuggruppen und Jecke präsentieren sich in schillernd-bunten Kostümen
Doch nicht nur die Zugteilnehmenden schillern in allen Farben, auch am Straßenrand stehen begeisterte Jecke in farbenfrohen Kostümen. So wie Malias Familie, die immer aus Quettingen nach Opladen zum Zug kommt. Malia ist sechs Jahre alt und schon aufgeregt, obwohl der Zug noch auf sich warten lässt. Sie trägt ein rosa Einhornkostüm, das hinten Flügel hat, und natürlich darf das Einhorn auf der Stirn nicht fehlen.
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Damit wollte sie farblich den Eltern nacheifern, denn die liefen als zuckerwatte-rosa-flauschige Alpakas durch Opladen„. Die Idee kam sozusagen von mir“, erzählt Vater Philipp. Er sei vergangenes Jahr schon Alpaka gewesen. Jetzt sei es eben ein Familienkostüm. Ganz passend zu den Kostümfarben freut sich die kleine Malia auch auf ihre Lieblings-Kamelle: „Ich mag am liebsten Erdbeerbonbons“, ruft sie.
Ebenso rosa und pink zeigt sich eine Gruppe, die als Poppy aus dem Film „Trolls“ verkleidet ist. Pinke, hochgesteckte Haare, ein blaues Kleid und Blumen im Haar. Auch hier kam die Idee von den Kindern. Die Kostüme sind selbst gemacht. „Wir haben zwei Wochen der Sommerferien dafür gebraucht“, erzählt eine Mutter aus der Gruppe.
Bei der Vorbereitung für den Zug habe alles funktioniert, sagt Zugleiter Bernd Schaffarczik dem „Leverkusener Anzeiger“. Er ist seit 2019 Zugleiter in Opladen. „Alles läuft“, sagt er am Rosenmontag, gut eine Stunde, bevor es losgehen soll. Die Anmeldung sei ja schon im Januar durch gewesen. Es seien diesmal 24 Gruppen, darunter fünf Musikgruppen, insgesamt rund 1600 Teilnehmer.
„Der Zoch hier ist immer toll, hier sind viele Leute und wir haben auch viele Kneipen am Zugweg, wo sich Gruppen, Freunde und Familien versammeln“, so der Zugleiter. Und der Blick auf die Kölner Straße gibt ihm recht: Überall tummeln sich Kostümierte. Aus großen Musikboxen schallen Kasalla und Brings die Straße rauf und runter und auch auf den Balkonen über der Straße machen es sich Karnevalsfreunde gemütlich. Kölschfässer werden angestochen, Freunde stoßen miteinander an. Die Laune ist gut.
Hippies, Konfetti und Bützje hat der Opladener Rosenmontagszug
Besonders strömt die Fröhlichkeit aus Grallis Haus an der Kanalstraße, wo er als „Sheriff der Kanalstraße“ betitelt wird, wie Gralli selbst sagt. Mit Nachnamen heißt er Grallert, man kenne ihn überall aber einfach nur als „Gralli“. Ehefrau Andrea Grallert ist auch dabei. Vor ihrem Haus stehen zahlreiche Jecke. Die Musik ist laut und alle singen mit. „Wir sind wie immer irre“, sagt sie. „Das hier sind alles Freunde, Familie, Bekannte“, sagt Gralli. „Diese Party vor dem Haus machen wir seit gut zwölf Jahren. Es macht immer wieder Spaß. Dieses Jahr haben wir sogar sowas wie ein Motto.“ Damit meint er die Hippie-Kostüme, die ein Großteil der Gruppe trägt. Ein Freund kümmere sich um die Musik, er habe auch ein Mikro, so Gralli, und mache immer Stimmung für die Wagen an.
Für Stimmung sorgen aber auch die Zuggruppen selbst mit Wonne. So wie die Neustadtfunken Opladen, die ganz getreu dem Zugmotto „Bützje und Konfettiknall – Opladen fieret Karneval“ gespitzte rote Lippen auf ihren Hüten tragen und mit ihren mit buntem Konfetti beklebten Kostümen durch die Menge tanzen. Auch die Gemeinschaftsgrundschule Opladen kommt bunt wie Konfetti daher. Als Clowns in Schwarz mit bunten Bommeln und Hüten bringen sie grinsend Kamelle unter die Leute.
„Ich will alle Hände sehen“, hallt es vom Wagen der Showtanzgruppe „Just 4 Fun“ der KG Fidelio Manfort 1948 e.V. Sofort sind die Hände der Leute zu sehen, die losgelöst mit der Musik wippen und springen zu Brings’ „Man müsste nochmal 20 sein“.
Nur wenig später recken sich erneut Hände in die Luft, allerdings eher um schnell den eigenen Kopf zu schützen. „Aufpassen, haaart“ tönt es langezogen von Prinz Mally I., der von seinem Wagen aus einen ganzen Haufen Schokoladentafeln fliegen lässt. Mally rückt sich die Prinzenkappe zurecht und wirft gleich noch eine Ladung Kamelle hinterher. „Alaaf!“ und „Kamelle!“ tönt es von den Jecken am Straßenrand zurück.