„Kreuzfeld stoppen“BUND gegen neue Einfamilienhaus-Siedlungen in Köln
Köln – Die Kölner Kreisgruppe des BUND fordert eine „ökologische und soziale Wohnungsbauwende“. Dazu hat die Naturschutzorganisation einen Zehn-Punkte-Plan vorgestellt. Eine der Forderungen: „Neue Einfamilienhausgebiete dürfen wegen ihres hohen Flächenbedarfs grundsätzlich nicht mehr ausgewiesen werden.“ Siedlungsprojekte wie der geplante neue Stadtteil Kreuzfeld seien „Fehlentwicklungen“ und müssten gestoppt werden, heißt es.
„Wir können es uns nicht mehr erlauben, wertvolle Böden zu zerstören“, sagte BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen. Deshalb dürfe Kreuzfeld nicht realisiert werden. Es dürften keine weiteren Flächen versiegelt werden, da sie als Frischluftschneisen, für die biologische Vielfalt und ökologische Landwirtschaft nötig seien. „Wir haben in Köln einfach keinen Platz mehr für Einfamilienhäuser“, deshalb dürfe es nur noch mehrgeschossigen Wohnungsbau geben, sagte Röscheisen.
Wohnungsbau ohne Flächenverbrauch
Der BUND fordert, dringend benötigten Wohnungsbau ohne Flächenverbrauch zu ermöglichen. Stattdessen sollten unter anderem bereits bestehende Wohngebäude – wann immer es möglich sei – aufgestockt werden. Auch Parkplätze des Einzelhandels, etwa von Supermärkten könnten überbaut werden. Das „Aufstockungspotenzial auf Bestandsgebäuden“ sei „gewaltig“, erklärt der BUND.
Zudem sollten ehemalige Industrieflächen bebaut werden – jedoch „gemeinwohlorientiert“, also mit preisgünstigen Wohnungen anstatt mit Luxusapartments. Deshalb soll die Stadt – als weitere Forderung – eine weitere Wohnungsbaugesellschaft neben der GAG gründen, die diese Flächen mit einer entsprechenden Bebauung im Fokus habe und dort bezahlbaren Wohnraum ermögliche. Auf diesen Industrieflächen könnten auch Wohnungen entstehen, die groß genug für Familien seien, sowie Kitas und Schulen, sagte Röscheisen. Auch sollten einige bestehende Wohnungen zu mehreren kleineren Einheiten umgebaut werden.
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Der Zehn-Punkte-Plan einer Wohnungsbauwende des BUND sei der Auftakt einer Kampagne, kündigte Röscheisen an. Die Organisation werde nun intensiv das Gespräch mit Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft suchen.