Das neue Werk ziert eine KI-Interpretation des Kölner Domes in Pixel-Optik. Allerdings hat die Künstliche Intelligenz zwei falsche Merkmale eingefügt.
Postzeichen von Künstlicher Intelligenz erstelltBriefmarke zeigt Kölner Dom mit zwei Fehlern
Eine neue „Krypto“-Briefmarke mit Dommotiv der Deutschen Post ist am Donnerstag in Köln vorgestellt worden. Im Domforum, gegenüber des Eingangs zu dem Weltkulturerbe-Bauwerk der Unesco, sind die vier Varianten dieser zweiten offiziellen Briefmarke der Sonderpostwertzeichen-Reihe „Historische Bauwerke in Deutschland“ aufgestellt worden, die den Dom von seiner Westseite mit Haupteingang darstellen.
Die erste Marke der Post in dieser Serie war im Jahr 2023 mit dem Brandenburger Tor als Motiv herausgebracht worden. Das neue Werk ziert eine KI-Interpretation des Kölner Domes in Pixel-Optik. Es erscheint als Krypto-Marke, also einer Kombination aus einem traditionellen, physischen Klebeprodukt und einem digitalen Zwilling. Zwei besondere Merkmale, die real nicht existieren, zeigt das Motiv in den Hintergrundfarben lila, pink, blau und gelb: einerseits ein Baugerüst, das einen der zwei Haupttürme des Bauwerks umgibt, andererseits ein gotisches Fenster mit Rosette über dem Eingangsportal.
„Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass unser Designer-Team bei der Arbeit an dieser neuen Briefmarke maßgeblich durch ein Programm der Künstlichen Intelligenz unterstützt wurde“, sagt Alexander Plum, Vizepräsident im Produktmanagement „Privatkunden Brief“ bei der Post, bei der Präsentation des Produkts. Die Funktionsweise der KI beruhe auf im Internet verfügbaren Daten, Fakten und Informationen zum Dom. Die Häufigkeit der Bauarbeiten mit Gerüsten über die Jahrhunderte der Bauzeit sowie die enge Verwandtschaft des Doms mit vergleichbaren Bauwerken in anderen Städten und Ländern hätten die KI veranlasst, die beiden falschen Merkmale einzufügen.
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„Kein anderes Motiv repräsentiert so sehr die Geschichte und die Identität der Stadt Köln wie der Dom“, so Plum am Donnerstag vor Gästen wie Dombaumeister Peter Füssenich, Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) und Ralph Sterck von der FDP-Ratsfraktion. Für Dompropst Monsignore Guido Assmann zeigt die Gestaltung der Marke die Möglichkeiten und Grenzen künstlicher Intelligenz auf. „Schon häufig ist der Kölner Dom auf einer Briefmarke dargestellt worden – aber noch nie hat ihn zu diesem Zweck eine KI interpretiert“, sagt Assmann. „Wir freuen uns über jede Briefmarke, die auf den Kölner Dom als Gotteshaus und Weltkulturerbe neugierig macht.“ Es sei verblüffend, was technisch möglich sei, so der Dompropst, der betonte, dass es für ihn „zugleich tröstlich ist, dass Künstliche Intelligenz nicht perfekt ist“.
Bei der Krypto-Briefmarke des Doms handelt es sich um eine Kombination aus einer klassischen nass klebenden Briefmarke mit einem Portowert von 100 Cent in einer Auflage in Höhe von 982.000 Stück. Das digitale Abbild in Form eines „Non Fungible Token“ (NFT), einer Art digitaler Besitzurkunde, die mittels sogenannter Blockchain-Technologie verwaltet wird, habe eine Auflage in Höhe von 100.000 Exemplaren – wobei in beiden Formaten nicht alle Farbvarianten gleich häufig verfügbar seien.
Der Dompropst und der Dombaumeister zeigen sich ebenso wie die lokalen Politiker erfreut darüber, dass mit dem Dom als Briefmarke „eine gute Botschaft aus Köln in die Welt verschickt“ werden könne, wie Assmann es formuliert. Letztlich gelte aber weiterhin: „Wer unsere Kölner Kathedrale mit all ihrer Perfektion bis ins kleinste Detail erleben möchte, muss nach wie vor zu uns an den Rhein kommen.“
Herausgeber aller „Deutschland-Briefmarken“ ist das Bundesministerium der Finanzen. Erhältlich sind beide Ausgaben – Booklet und nass klebende Briefmarke – zum Preis von 9.90 Euro ab Donnerstag, 6. Juni, im Online-Shop der Deutschen Post. https://shop.deutschepost.de