Ab 1925 haben Omnibusse die Kölnerinnen und Kölner von A nach B transportiert – 1945 waren allerdings nur noch vier Busse übrig.
KVB Früher und HeuteAls die Omnibusse in Köln Fahrt aufnahmen
Autos und Lkw standen hoch im Kurs nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Die Bonner Landstraße zum Beispiel war derart überlastet, dass 1932 eine spektakuläre Alternative freigegeben wurde: die heutige Autobahn 555, damals eine Sensation.
Zentraler Busbahnhof – früher auf dem Alter Markt in Köln
Auch bei der öffentlichen Personenbeförderung nahmen Kraftwagen eine größere Rolle ein. Omnibusse waren in Köln ab 1925 im Straßenbild präsent. Der zentrale Busbahnhof lag auf dem Alter Markt. Laut Andreas Gálffy vom Verein „Historische Straßenbahn Köln“ wurde er erst 1950 in die Nähe des Hauptbahnhofs verlegt. Autos blieben dem Alter Markt aber noch lange erhalten: „Er war noch bis in die 1980er Jahre Parkplatz“, so Gálffy.
Schon vor 1925 habe es Versuche gegeben, in Köln einen Busbetrieb einzuführen. So übernahm die Stadt 1907 probeweise einen benzin-elektrisch betriebenen „Dynamobil“-Omnibus von der „E.H. Geist Electrizitäts-Gesellschaft“ und setzte ihn auf der Strecke Nippes-Zoo ein. „Allerdings wird berichtet, dass der Omnibus entweder schlecht angenommen wurde oder aber defekt war, sodass er sich lange nicht durchsetzen konnte“, erläutert Andreas Gálffy. Schon 1909 wurde das Dynamobil wieder abgegeben.
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Der Start einer besseren Verkehrsverbindung in und mit Köln
1925 hatten sich die Zeiten geändert. Im Mai des Jahres gründete sich die „Kölner-Straßen-Omnibus-Gesellschaft“ mit der Stadt als alleiniger Gesellschafterin und enger Verknüpfung mit den städtischen Bahnen. Nachdem die ersten 17 Fahrzeuge geliefert waren, ging im November 1925 die erste Linie zwischen Kalk und Mülheim in Betrieb. Einen Monat später folgte die zweite Linie von Bayenthal zum Zoo.
Die Buslinien sollten Stadtgebiete ohne Bahnanschluss versorgen und die Verbindung zwischen einzelnen Vororten verbessern. War die „Kölner-Straßen-Omnibus-Gesellschaft“ für die innerstädtischen Strecken zuständig, kümmerte sich die ebenfalls 1925 gegründete „Kölner Kraftwagen-Betriebs-Gesellschaft“ um die Anbindung der Region an Köln. Doch schon vier Jahre später wurde der Betrieb pachtweise durch die „Rheinische Verkehrs-Gesellschaft“ übernommen, 1932 übernahm die Reichsport den Verkehr.
Vor dem Zweiten Weltkrieg: 95 Kilometer Busnetz in Köln
Die Wirtschaftskrise Ende der 1920-er Jahre machte sich auch bei der Kölner Omnibus-Gesellschaft bemerkbar. Die Fahrzeuge waren zwar robuster als vor dem Krieg, angesichts wachsender Verluste zog die Stadt Köln 1933 jedoch die Notbremse. Das Unternehmen ging an die städtischen Bahnen über, die die Buslinien verstärkt auf Zubringerdienste für den Bahnverkehr beschränkte.
Doch das System Omnibus hatte sich etabliert: Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wuchs das Busnetz von 58 Kilometer im Jahr 1931 auf rund 95 Kilometer 1939, die Zahl der beförderten Kunden stieg in demselben Zeitraum von 5,3 Millionen auf rund zehn Millionen. Der Zweite Weltkrieg bedeutete zwar eine Zäsur: 1945 waren laut KVB-Chronik gerade einmal vier Omnibusse betriebsbereit. Doch auch der Bus erlebte in den folgenden Jahren ein Comeback.