Köln – Sämtliche Straßenbahnen und Busse der Kölner Verkehrsbetriebe bleiben von Dienstag bis Mittwoch in den Depots. Von Dienstagmorgen 3 Uhr bis Mittwochmorgen 3 Uhr hat die Gewerkschaft Verdi zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen, der auch in Köln für erhebliche Verkehrsprobleme sorgen dürfte. Die Kunden-Center und Vertriebsstellen der KVB bleiben ebenfalls geschlossen. Auch die Bahnen der Linien 16 und 18 Richtung Bonn fahren nicht. Die Angebote der Deutschen Bahn, der Mittelrheinbahn und anderer Eisenbahn-Unternehmen sind laut KVB jedoch nicht vom Streik betroffen.
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Während der Bahnverkehr komplett stillsteht, werden einige Buslinien weiterhin bedient, da die KVB zum Teil Subunternehmen einsetzt. Laut KVB-Sprecher Matthias Pesch fallen aus diesem Grund nur rund zwei Drittel der Busleistungen aus. Welche Busse fahren, können Kunden über die elektronische Fahrplanauskunft erfragen.
Der Streik betreffe alle Bereiche des Verkehrsunternehmens, so Pesch. Verdi rechnet in Köln mit 1500 bis 2000 Teilnehmern. Die KVB hat 3900 Mitarbeiter, rund 1600 davon sind Bus- und Bahnfahrer. Hintergrund des Streiks ist die Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Rahmentarifvertrag für die Beschäftigten des Öffentlichen Nahverkehrs.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber hat Verhandlungen abgelehnt und die Streiks wegen der Corona-Krise als „Anschlag auf die Allgemeinheit und die Wirtschaftlichkeit der kommunalen Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs“ bezeichnet.
Köln: AWB streikten bereits am Freitag
In Köln wird die KVB zum ersten Mal seit 2018 bestreikt. Gewerkschaftssekretär Frank-Michael Munkler rechnet mit weiteren Arbeitsniederlegungen in den nächsten Wochen. Denn in NRW finden parallel Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen statt. Zudem sind die Mitarbeiter im kommunalen Nahverkehr in NRW von der laufenden Entgeltrunde im öffentlichen Dienst betroffen. „Wir haben noch eine ganze Reihe von Baustellen“, so Munkler. Wegen der Corona-Pandemie seien am Dienstagvormittag nur kleinere Kundgebungen geplant, eine soll an der KVB-Hauptverwaltung an der Scheidtweilerstraße stattfinden, eine weitere auf dem Bus-Betriebshof Nord an der Friedrich-Karl-Straße.
Bereits am Freitag haben die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) gestreikt. Etwa 300 Mitarbeiter hatten sich am Morgen auf dem Betriebshof Alteburger Straße versammelt. Sie kritisierten die „Verschleppungstaktik“ der öffentlichen Arbeitgeber in der Verhandlungen. Wegen des Streiks fiel die Straßenreinigung in der Innenstadt (ohne Deutz), Rodenkirchen und Lindenthal aus. Die AWB plant insbesondere in der Innenstadt, die Arbeiten zügig nachzuholen. Die Müllabfuhr war nicht betroffen. (mit cv)