Der ehemalige Kölner Oberbürgermeister und seine Frau wurden vom LVR für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt.
„Vorbilder für uns alle“LVR zeichnet Fritz und Ulla Schramma mit Rheinlandtaler aus
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat Fritz und Ulla Schramma für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie „Gesellschaft“ ausgezeichnet. Damit würdigte der LVR ihre Gründung und ihren Einsatz für den Verein Kölner Opferhilfe.
„Liebe Ulla, lieber Fritz, es ist eine bewundernswerte Fähigkeit, trotz des eignen Leids für andere da zu sein“, sagte Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in ihrer Laudatio. „Ihr habt es zu Eurer Lebensaufgabe gemacht, anderen in ihrer Not zur Seite zu stehen und ihnen geholfen, wieder einen Weg ins Leben zurück zu finden. Ihr seid Vorbilder für uns alle und ein Zeugnis dafür, dass selbst aus der tiefsten Trauer heraus Gutes entstehen kann.“
Gründung der Kölner Opferhilfe nach Schicksalsschlag
Fritz Schramma (CDU), der von 2000 bis 2009 Oberbürgermeister in Köln war, gründete gemeinsam mit seiner Frau Ulla Schramma 2002 die Kölner Opferhilfe, die unbürokratisch Opfern von Unfällen und Verbrechen hilft. Die Gründung des Vereins hat einen persönlichen Hintergrund: Im März 2001 starb ihr Sohn bei einem Verkehrsunfall am Rudolfplatz. Zwei Autofahrer hatten sich ein Rennen geliefert, einer raste in eine Menschengruppe. Stephan Schramma war sofort tot.
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Bis 2012 war Ulla Schramma Vorsitzende der Kölner Opferhilfe, dann übernahm ihr Mann. Der Vorstand des Vereins entscheidet gemeinsam, wie den Betroffenen zu helfen ist. Über ein Opfertelefon stehen die Eheleute Schramma laut LVR-Mitteilung Tag und Nacht als erste Ansprechpersonen für Menschen zur Verfügung, die Opfer von Gewalt geworden sind. Mit einem großen Netzwerk könne schnell und unkompliziert an die richtigen Stellen vermittelt werden, zum Beispiel zur Beratung oder um möglichst zügig einen Therapieplatz zu erhalten. Der Verein arbeitet eng mit dem Deutschen Institut für Psychotraumatologie zusammen und ausschließlich ehrenamtlich.
Der LVR zeichnet mit dem Rheinlandtaler regelmäßig Personen, Organisationen oder Unternehmen aus, die sich in besonderer Weise im Rheinland engagieren und dabei die Werte und Leitgedanken des LVR leben. Zur Kategorie „Gesellschaft“ gehören unter anderem die Themengebiete Soziales, Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen oder von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Bildung und Erziehung.
Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet der Ausschuss für Inklusion der Landschaftsversammlung Rheinland. In diesem Jahr wurden neben Fritz und Ulla Schramma beispielsweise auch Bernhard Conin und der Kölner Verein „Domid“ ausgezeichnet.