Wie man Nisthilfen für Insekten und Vögel richtig baut und installiert, das zeigt eine neue Ausstellung im Freilichtmuseum Lindlar.
Hilfe für Vögel und InsektenNeue Ausstellung im Freilichtmuseum Lindlar

Ausstellungsmacherin Carolin Gilgenbach in der neuen Outdoor-Ausstellung im Freilichtmuseum.
Copyright: Börsch
Im Freilichtmuseum Lindlar erwacht gerade die Natur, mit einer faszinierenden biologischen Vielfalt. Carolin Gilgenbach ist wissenschaftliche Volontärin Ökologie und hat eine neue Outdoor Ausstellung zum Thema Nisthilfen für Insekten und Brutvögel verwirklicht. „Nisthilfen – auch bekannt als Insektenhotels – sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Dabei kann man hier viel falsch machen“, sagt Carolin Gilgenbach. Das Angebot, gerade in den Baumärkten, sei stark gewachsen – allerdings sei vieles davon nicht wirklich gut geeignet.
„Wir möchten Anregungen geben, wie man es daheim im Garten oder auf dem Balkon richtig macht“, umschreibt die Projektleiterin das Konzept. Der grundlegende Fehler könnte schon in der Optik liegen. „Eine Nisthilfe muss nicht schön aussehen, sie muss funktionieren“, sagt Carolin Gilgenbach. Helfen können an dieser Stelle die mit ausführlichen Infotafeln versehenen Beispiele für Insektenhotels und Brutkästen für unterschiedliche Vogelarten.
Ein Sandarium und eine Totholzecke gehören ebenfalls dazu
Angesiedelt ist die Ausstellung in der Baugruppe „Hof zum Eigen“. Nicht nur eine Wand, die von beiden Seiten mit Beispielen bestückt ist, gehört zur neuen Ausstellung, auch eine große Totholzecke, eine frisch angelegte Blühwiese, markhaltige Pflanzstiele und ein Sandarium sind Teil des Ganzen. „Denn Insekten nisten vorrangig in vier verschiedenen Bereichen – im sandigen Boden, im Totholz, in Steilwänden und den Pflanzstilen, etwa von Brombeeren oder Himbeeren“, sagt Carolin Gilgenbach. Die Ausstellung versuche also, die Natur im Kleinen nachzubauen.
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„Wichtig ist, dass die Löcher oder die Bambus- und Schilfrohrstangen mindestens 18 bis 20 Zentimeter lang sein müssen, dass man Hartholz-Stücke verwendet, um dann Löcher in der Breite von zwei bis zehn Millimetern hineinbohrt“, sagt Gilgenbach. Dabei sei vor allem darauf zu achten, dass keine Splitter an den Löchern seien, an denen die Insekten ihre empfindlichen Flügel verletzen könnten.
Bei den Brutkästen geht es eher darum, den Kulturlandschaftswandel abzubilden. „Im Museum versuchen wir eigentlich, die Kulturlandschaft von früher zu erhalten. Allerdings gehört hierzu auch der Klimawandel“, sagt die Projektleiterin. Der sorgt dafür, dass sowohl bei Insekten als auch bei den Vögeln der Lebensraum schwindet. „Das geht Hand in Hand, da Vögel sich zu 70 Prozent von Insekten ernähren“, sagt Carolin Gilgenbach. Der Wandel der Kulturlandschaft habe auch dafür gesorgt, dass jede Vogelart sich beim Brüten spezialisiert habe. Insofern gibt es ganz unterschiedliche Formen von Brutkästen.
Bildungsangebote ergänzen die Ausstellung
Bildungsangebote ergänzen die Ausstellung. Zum Tierkindertag am Sonntag, 11. Mai, und zu „Jrön un Jedön“ am Samstag, 24. Mai, bietet das Museum die Aktion „Hummeln bestimmen“ an. Am Mittwoch, 16. Juli, gibt es eine Familienführung zum Thema „Im Reich der Insekten“, sowie am Mittwoch, 23. Juli, eine Becherlupenexkursion.