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Prozessauftakt in KölnMann beim Sex in Klinik mit Schnürsenkel erdrosselt – so äußert sich der Täter

Lesezeit 2 Minuten
Der Beschuldigte beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

Der Beschuldigte beim Prozessauftakt im Kölner Landgericht.

Im Kölner Landgericht schilderte der Beschuldigte eine neue Tatversion.

Während des gemeinsamen Geschlechtsverkehrs soll ein 21-jähriger Marokkaner in der forensischen Psychiatrie in Porz einen Mitinsassen getötet haben. Der Staatsanwalt spricht von heimtückischem Mord – der Täter habe sein Opfer, das nicht mit einem Angriff rechnete, mit einem Schnürsenkel stranguliert. Beim Prozessauftakt im Landgericht stellte der Beschuldigte das Geschehen anders dar.

Köln: Staatsanwalt spricht von Mord beim Sex

Täter und Opfer bewohnten jeweils gesicherte Einzelzimmer auf Station 2 der Forensik, in die  psychisch kranke Straftäter eingewiesen werden, die als Gefahr für die Allgemeinheit gelten. Der Beschuldigte habe den 20 Jahre älteren Mitinsassen am Abend des Tattages im Dezember 2023 in dessen Zimmer besucht. Und laut Anklage während des Geschlechtsaktes zur Mordwaffe gegriffen.

Hinter den Mauern der forensischen Psychiatrie in Porz ereignete sich im Dezember 2023 das Tötungsdelikt.

Hinter den Mauern der forensischen Psychiatrie in Porz ereignete sich im Dezember 2023 das Tötungsdelikt.

„Der Geschädigte war ahnungslos und wehrlos“, sagte der Staatsanwalt. Der Mann habe als Sündenbock für den Frust des Beschuldigten herhalten müssen. Der soll mit seiner Lebenssituation unzufrieden gewesen sein, auf unbestimmte Zeit eingesperrt zu sein. Denn aus der Forensik entlassen wird nur der, der nicht mehr als gefährlich gilt. Das bewerten regelmäßig die Ärzte.

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Köln: Richter sprach von eindeutigen DNA-Spuren

Ob er sich äußern wolle, fragte Richter Ansgar Meimberg den Beschuldigten. „Ja, auf jeden Fall“, war die Antwort. Der Beschuldigte stritt die Tat ab und schob sie einem Mitpatienten in die Schuhe. Der habe dem später Getöteten eine Abreibung verpassen sollen, man habe Streit gehabt. Von einer Tötung sei nie die Rede gewesen. Er habe dann in dessen Zimmer geschaut: „Da lag er schon so.“

Mit runtergelassener Hose habe der 40-Jährige im Zimmer gelegen. „Ich habe seinen Puls gefühlt, eine Wiederbelebung war nicht möglich“, sagte der Beschuldigte und gab an, als Sanitäter bei der Bundeswehr tätig gewesen zu sein. Der Richter entgegnete, DNA-Spuren am Schnürsenkel, dem Genital des Beschuldigten und dem Gesäßbereich des Opfers würden eine andere Sprache sprechen.

Köln: Beschuldigter spricht von Tötung auf Verlangen

„Dann sag ich jetzt mal: Butter bei die Fische, ich hab ihn umgebracht“, platzte es daraufhin aus dem 21-Jährigen heraus. Der Mitinsasse habe allerdings nicht mehr leben wollen. „Dann habe ich vorgeschlagen, ich könnte ihn erdrosseln“, erläuterte der Beschuldigte. „Und er sagte: Mach das.“ Der Mann sprach somit von einer Tötung auf Verlangen und stritt einen heimtückischen Mord ab.

Zu der sexuellen Komponente bei dem Tatgeschehen wollte sich der 21-Jährige nicht öffentlich äußern. Der Prozess wurde zunächst durch einen Notarzteinsatz unterbrochen. Der Beschuldigte hatte angegeben, am Vortag eine Münze verschluckt zu haben und klagte über Unwohlsein. Ins Krankenhaus kam er aber nicht. Das Landgericht hat noch vier Verhandlungstage eingeplant.