Der Beschuldigte muss sich unter anderem wegen schweren Raubes vor dem Landgericht verantworten.
In Köln-MülheimMann soll Cousin in Hinterhalt gelockt haben – Kampfhund-Einsatz eskalierte
Wegen besonders schweren Raubes zum Nachteil seines Cousins muss sich ein 24-Jähriger seit Montag vor dem Kölner Landgericht verantworten. Er soll seinen Verwandten in Mülheim in einen Hinterhalt gelockt haben. Eine mutmaßliche Mittäterin muss sich außerdem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten – sie soll mit dem Auto auf Polizisten zugerast sein.
Köln: Laut Anklage den Cousin in Mülheim ausgeraubt
Im vergangenen August soll sich der Hauptangeklagte mit seinem Verwandten in Mülheim getroffen und ihn in eine Seitenstraße gelotst haben. Der Bulgare soll laut Anklageschrift mit einer Waffe hantiert und seinem Cousin damit Angst gemacht haben. Dann habe er vergeblich versucht, diesem die Umhängetasche zu entreißen. Zwischenzeitlich sei auch ein weiterer Täter hinzugekommen.
Schließlich sei eine mit einem Tuch maskierte Frau aufgetaucht, die 46-jährige Angeklagte. Sie habe den Geschädigten mit einer mitgebrachten Eisenstange niedergeschlagen, erklärte der Staatsanwalt. Das Opfer habe sich daraufhin „totgestellt“. Die Täter hätten danach den Kopf des Mannes angehoben und ihm die Umhängetasche geraubt. Darin hätten sich 800 Euro Bargeld befunden.
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Köln: Opfer verweigert im Zeugenstand die Aussage
Der Cousin des Geschädigten sitzt seit dem Geschehen in Untersuchungshaft, die mutmaßlichen Komplizen wurden später ermittelt. Alle drei Tatverdächtigen schwiegen beim Prozessauftakt zu den Vorwürfen. Und auch das Opfer sagte nicht aus. Der Mann habe aufgrund eines möglichen Drogenhintergrundes der Tat ein umfassendes Aussageverweigerungsrecht, sagte der Richter.
Ein weiteres Strafverfahren, das nun mitverhandelt wird, betrifft nur die Beschuldigte. Sie soll einer unbekannt gebliebenen Person mit einem American Staffordshire Terrier – diese Rasse gilt als Kampfhund – Unterschlupf in ihrem Auto gewährt haben, um so einer Polizeikontrolle zu entgehen. Über einen Gehweg und schließlich auf der Straße soll sie auf zwei Polizisten zugefahren sein, die das Auto aufhalten wollten.
Köln: Polizisten mussten Auto laut Anklage ausweichen
Laut Anklageschrift hätten die Polizisten ausweichen müssen, um eine mögliche Kollision zu verhindern. Der 46-Jährigen droht neben einer Haftstrafe somit auch der Entzug der Fahrerlaubnis, sie sei „ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen“. Der Verteidiger der Angeklagten wies den Vorwurf zurück. Die Polizeibeamten hätten am Rand gestanden, seien nie gefährdet gewesen.
Starten konnte der erste Verhandlungstag erst mit etwa einstündiger Verspätung. Die beiden Beschuldigten, die sich nicht in Haft befinden, waren zunächst nicht aufgetaucht. Erst auf Nachfrage des Anwalts nahmen sie sich ein Taxi. Der Richter hatte darauf ungehalten reagiert und mögliche Konsequenzen angedroht, sollte das erneut passieren. Denkbar wäre in dem Fall ein Haftbefehl.