Köln – Anmerkung der Redaktion: Die unterlassene Hilfeleistung hat sich laut Polizei nicht bestätigt. Mehr Informationen hier. Nachdem ein mutmaßlich obdachloser Mann am Hauptbahnhof fast gestorben ist, ermittelt die Bundespolizei wegen des Anfangsverdachts der unterlassenen Hilfeleistung gegen Unbekannt. Ob sich dieser Anfangsverdacht erhärtet, ist Angaben der Bundespolizei zufolge noch unklar. Ebenso steht noch nicht fest, gegen wen sich der Verdacht im Laufe der Ermittlungen richten wird. Der Mann, der immer noch im künstlichen Koma liegt, saß am Morgen des Ostermontags aus bislang ungeklärten Gründen scheinbar leblos auf einer Bank auf Gleis 8/9 und wurde zunächst von zwei Passantinnen und einem Mitarbeiter der Deutschen Bahn, später dann durch den Rettungsdienst reanimiert.

Zuvor waren womöglich mehrere Menschen tatenlos an dem Mann vorbeigelaufen. Ob sie sich dabei der Notlage bewusst waren, ist unklar. Laut Bundespolizei könnte der Mann auch in sitzender Position geschlafen haben. Gegen 8.20 Uhr bemerkten die beiden Passantinnen unabhängig voneinander, dass sich der Mann nicht mehr zu bewegen schien, riefen einen Bahn-Mitarbeiter herbei und alarmierten den Rettungsdienst, der den Mann schließlich reanimierte und in die Klinik brachte.

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Hendrik Pusch

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Nach Beginn der Reanimation informierte die Feuerwehrleitstelle die Bundespolizei im Bahnhof, die die Maßnahmen des Rettungsdienstes absicherte und einen Sichtschutz aufstellte. Die Deutsche Bahn leitete Züge nach Möglichkeit auf andere Gleise um. Einige Stunden nach dem Vorfall schilderte eine der beiden Passantinnen in einem emotionalen Facebook-Post den Ablauf aus ihrer Sicht und erhob schwere Vorwürfe gegen weitere Mitarbeiter der Bahn, die dem Mann zuvor nicht geholfen haben sollen.

Die Bundespolizei wertet nun die Videoaufzeichnungen des Bahnsteigs aus und vernimmt die Frau als Zeugin. Die Bahn-Mitarbeiter hätten „unmittelbar nach Meldung Erste Hilfe geleistet“, sagte ein Bahn-Sprecher dazu. Unter anderem durch die Mitarbeiter sei „sofort der Rettungsdienst alarmiert worden.“ Alle Beteiligten, sowohl die Bahn-Mitarbeiter als auch die Reisenden, hätten „nach derzeitigem Kenntnisstand im Rahmen ihrer Möglichkeiten schnell und umsichtig gehandelt“, sagte der Sprecher weiter.