Homophober Hintergrund?Polizei ermittelt nach Angriff auf Kölner Schaafenstraße
Köln – Nach einem womöglich homosexuellenfeindlichen Angriff Ende Juni auf der Kölner Schaafenstraße ermittelt die Kriminalpolizei die Hintergründe. Eine Gruppe von Männern soll in der Nacht auf den 25. Juni drei lesbische Frauen zunächst verbal und dann körperlich attackiert haben. Eines der mutmaßlichen Opfer berichtet in einem Instagram-Post, dass einer der Männer die Frau an den Haaren gezogen und mit mehreren Faustschlägen verletzt haben soll. Zwischenzeitlich sei sie sogar bewusstlos gewesen, berichtet die Frau weiter.
Zuvor habe sie mit ihrer Freundin eine weitere Frau vor einem Club kennengelernt und dort geküsst. Die Männer hätten sich daraufhin aufgedrängt, mitzumachen, was die Frauen ablehnten. Daraufhin soll die Auseinandersetzung gegen 2.30 Uhr am Samstagmorgen eskaliert sein.
Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Beleidigung
Die Polizei bestätigt auf Nachfrage, dass es einen Einsatz zu dem fraglichen Zeitpunkt auf der Schaafenstraße gegeben habe. Die Kriminalpolizei ermittele wegen Beleidigung und Körperverletzung, sagte eine Polizeisprecherin. Ein womöglich homosexuellenfeindlicher Hintergrund der Täter werde geprüft. Der Verdacht darauf habe sich aus bisherigen Zeugenvernehmungen ergeben. Die mutmaßliche Tat soll sich gut eine Woche vor dem Christopher Street Day zugetragen haben.
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Straftaten bei denen der Verdacht besteht, dass die sexuelle Ausrichtung des Opfers bei der Tathandlung eine Rolle gespielt hat, werden bei der Polizei inzwischen gesondert erfasst. Der Staatsschutz übernimmt in diesen Fällen die Bearbeitung der Delikte.
In jedem Einzelfall werde überprüft, ob sich die Motivation des Täters gegen queere Menschen gerichtet habe oder ob die Straftat unabhängig von der sexuellen Ausrichtung der Opfer begangen wurde, teilte die Polizei mit. Entscheidend für die Einstufung einer solchen Tat ist also, ob der homosexuellenfeindliche Hintergrund gewissermaßen im Vordergrund stand.