In Köln fällt Schnee, und auch im Verlauf des Donnerstags werden Schnee und Glatteis erwartet. Die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe sind im Einsatz auf Straßen und Brücken.
Schneefall in Köln und RegionHimmel über Kölner Süden leuchtet violett – AWB auf den Straßen im Einsatz
Seit Mittwochabend schneit es in Köln und der Region. Laut Kölner Polizei kam es in den Abendstunden zunächst nicht zu größeren Verkehrsbehinderungen oder Unfällen. Am Donnerstag soll es voraussichtlich von morgens bis mittags schneien. Örtlich bleibt der Schnee den Prognosen zufolge sogar liegen, schmilzt im Laufe des Nachmittags jedoch und sorgt so am Abend für Glatteis.
Die ersten Schneeflocken fielen am Abend vom Himmel. Auf den Straßen sammelte sich eine kleine Schneedecke. Später ging der Schneefall dann in Köln in Graupelschauer über.
Ein besonderes Phänomen gab es dabei im Süden von Köln zu sehen. Über dem Beethovenpark und Grüngürtel strahlte der Himmel plötzlich violett. Die Wolkendecke und die herabfallenden Schneeflocken reflektierten die Beleuchtung auf den Trainingsplätzen des Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln, die dort das Rasenwachstum fördern soll.
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Der Schneefall bis ins Flachland könnte vor allem im Berufsverkehr am Donnerstagabend zu größeren Problemen auf den Straßen in der Region führen. Besonders in der Region von Düsseldorf über das Ruhrgebiet bis nach Ostwestfalen werde einiges an Schnee runterkommen, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen. Frühere Modelle hatten den stärksten Schneefall noch weiter im Süden erwartet.
Eine erste Schneefront erreichte Nordrhein-Westfalen am späten Mittwochnachmittag. Ab dem frühen Donnerstagmorgen ziehe dann ein weiteres Tiefdruckgebiet durch, hieß es vom Deutschen Wetterdienst. „Es ist verbreitet mit Glätte durch Schneematsch zu rechnen“, sagte die Meteorologin. Selbst im Rheinland könnten örtlich bis zu zehn Zentimeter Schnee fallen, in den Höhenlagen des Sauerlands sogar noch deutlich mehr.
Schnee in Köln und der Region: Genaue Prognose ist schwierig
Eine genaue Prognose sei schwierig. „Uns überquert ein relativ kleinräumiges Tief. Wo genau der Kern entlangziehen wird, ist noch unsicher“, sagte die Expertin. Schon kleine Temperaturabweichungen machten einen Unterschied, wo genau es glatt werde und wo einfach nur regne.
Da es im Flachland am Donnerstag gleichzeitig bis zu 5 Grad warm werden soll, wird der Schnee dort wohl nicht allzu lange liegen blieben. In der Eifel und im Sauerland hingegen könnte die Landschaft bis zum Wochenende winterlich bleiben.
ADAC: Autofahrer sollen wenn möglich zu Hause bleiben
Der ADAC Nordrhein appellierte an Autofahrer, sich rechtzeitig über die Straßenverhältnisse zu informieren. Wer nicht unbedingt mit dem Auto unterwegs sein müsse, solle zu Hause bleiben - und wenn möglich im Homeoffice arbeiten. Bei Temperaturen um null Grad, Schnee oder Eisglätte greife in Deutschland auch die Winterreifenpflicht, betonte ein Sprecher.
„Wer trotz extremer Witterungsbedingungen ins Auto steigen muss und auf die Fahrt nicht verzichten kann, sollte generell längere Fahrzeiten einplanen.“ Neben einer angepassten Geschwindigkeit sei vor allem ein ausreichend großer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug wichtig. „Wer ein Gefühl für die veränderten Straßenverhältnisse bekommen möchte, kann eine kurze Bremsprobe durchführen, wenn es die Verkehrssituation gefahrenfrei zulässt“, sagte der Sprecher.
Zahlreiche Glätte-Unfälle schon am Mittwoch
Auch am Mittwochmorgen kam es auf rutschigen Straßen in Teilen Nordrhein-Westfalens schon zu Unfällen. In Köln gab es zahlreiche Blechschäden, auch mehrere Radfahrer und ein Mann mit einem E-Scooter verletzten sich bei Stürzen.
Schnee in Köln: AWB sehen sich gut gerüstet
Die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB), die auf Haupt- und Nebenstraßen sowie auf den Rheinbrücken für den Winterdienst zuständig sind, sehen sich gut gerüstet für Schneefälle. Mehr als 75 Räum- und Streufahrzeuge stehen bereit, zu Beginn des Winters war das Streugutlager mit 6700 Tonnen Salz, 190.000 Liter Sole und mehr als 1500 Tonnen Split gefüllt.
Die Einsätze der AWB werden in drei Dringlichkeitsstufen unterteilt, zudem wird vorbeugend gestreut. Letzteres betrifft als ers erstes die Rheinbrücken, sobald die Temperatur unter zwei Grad fällt und die Luftfeuchtigkeit hoch ist.
Die erste Dringlichkeitsstufe umfasst Räum- und Streuarbeiten auf Rheinbrücken, Hauptverkehrsstraßen und den wichtigsten Radwegen. Bis zum Hauptberufsverkehr werden sie auf einer Länge von insgesamt 1900 Kilometern geräumt. 600 Kilometer der verkehrswichtigen Zufahrtsstraßen zu den Wohngebieten folgen in Stufe zwei. Weitere 500 Kilometern Straßen in Wohngebieten werden in Stufe drei geräumt. Bei extremen Wetterlagen ist die AWB zudem auch abends und nachts im Einsatz.
Lager mit mehreren tausend Tonnen Streugut aufgefüllt
Zusätzlich werden morgens alle Bushaltestellen, verkehrsrelevanten Treppen sowie Fußgängerüberwege, Verkehrsinseln und bestimmte Fußgängerzonen von Hand geräumt und gestreut, heißt es in einer Mitteilung der AWB.
Sie erinnern zudem daran, dass Grundstückseigentümer grundsätzlich die Pflicht haben, Gehwege vor ihrer Immobilie zu räumen und zu streuen. Für andere Bereiche wie etwa Radwege sind sie nur dann verantwortlich, wenn sie dort auch die Straßenreinigung durchführen.
Als Streumittel empfiehlt die AWB ein granulatartiges Material. Dieses besteht aus vielen kleinen, festen Partikeln wie Körnern oder Kugeln. Demnach eignen sich Kieselsteine oder Splitt als Streumittel. Von der Verwendung von Salz sei abzuraten: Dieses sei nur in Ausnahmefällen wie Eisregen oder an besonders gefährlichen Stellen erlaubt. (lem, dpa, tis)