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UltramodernSo sieht der neue Sitz der Zurich-Versicherung in Köln aus

Lesezeit 4 Minuten
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Viel Platz zum Relaxen

  1. Die Zurich-Versicherung ist in das Büro-Quartier der Kölner Messe-City gezogen.
  2. Es gibt 200 Besprechungsräume, 20 Gesundheitsmodule, Massage-Bänke, eine Dachterrasse mit Domblick und tanzende Roboter.
  3. Selbst der Vorstandsvorsitzende hat kein eigenes Büro mehr. Wir haben einen Blick in die ultramodernen Räumlichkeiten geworfen.

Köln – Versicherungsangestellter möchtest du sein. Da sitzt keiner gebeugt am Bildschirm, sondern ergonomisch auf dem Desk-Bike, relaxt im Bellicon, in der Blue Lounge oder auf der Dachterrasse mit Domblick hoch über dem schicken neuen Büro-Quartier der Kölner Messe-City.

„Wir müssen Versicherung völlig neu denken“, sagt Unternehmenssprecher Bernd Engelien. Angesichts der coolen neuen Zurich-Welt ist das nur zu offensichtlich: Auf 53.000 Quadratmetern wird Büro neu gedacht, grau ist nur der Teppichboden. „Wir bieten unseren Mitarbeitern hier einiges.“

200 Besprechungsräume und „Think Tanks“, 20 Gesundheitsmodule, Massage-Bänke und tanzende Roboter – dafür kaum Aktenordner, Kopiergeräusche oder Telefon-Bimmeln, nur die Espresso-Maschine, die ins „Coffice“ lockt. Coffice ist das neudeutsche Wort für Office & Coffee – will sagen: Den Kaffee gibt’s gratis, aber hier wird gearbeitet, bevorzugt miteinander.

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Blick ins Foyer

„Innovation, Kreativität und Teamarbeit sollen durch ein ansprechendes Umfeld gefördert werden“, erklärt Engelien, der bereits im Oktober sein neues Kommunikations-Office mit Multimedia-Newsroom und Aufnahmestudio bezogen hat – auf dem 13. Stock im Atlantik-Haus, auf der Kanada-Etage, wo der Besprechungsraum Toronto und das Coffice Niagara heißen, und die Fototapete vom Indian Summer träumen lässt.

„Das Namenskonzept haben die Mitarbeiter selbst entwickelt“, erklärt Kollegin Katharina Bartsch. In den drei Gebäuden Atlantik, Pazifik und Indik heißen die Etagen nach den Anrainer-Ländern, also England, Frankreich oder Kanada, mit Räumlichkeiten wie London, Paris oder Niagara.

Vor Tagen haben nun die letzten der 2800 Mitarbeiter das Gebäude Indik bezogen. Die Zurich-Versicherung führt in der Messe-City ihre Kölner und Bonner Mitarbeiter zusammen. Das Konzept heißt „Open Space“ – die Bürowelt der digitalisierten Arbeit, ein fließender Übergang zwischen verschiedenen Kommunikations- und Arbeitsprozessen, mit Lounges und Rückzugsorten für konzentriertes Arbeiten.

Diskretionsmodul für Gespräche

Nur noch wenige Kollegen sitzen am eigenen Schreibtisch, der Großteil mit Headset auf Flex-Plätzen. „Sie können sich hier überall mit Laptop, Smartphone oder Bildtelefon verbinden“, erklärt Bartsch, im Prinzip jeden Tag an einem anderen Büroplatz. „Auch der Vorstandsvorsitzende hat kein eigenes Büro mehr“, so Engelien. „Auch eine Vorstandsetage ist passé“.

Die neue Zurich-Welt ist ein Großraum-Büro – parzelliert durch bunt möblierte Module für Kleingruppen oder vertrauliche Gespräche (Diskretionsmodul), kleinere Glaskabinen zum Abtauchen. Bis hin zur „Ideenschmiede“, ein Mix aus Freizeit-Zimmer und Wohnküche.

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Auszeit-Raum mit Trampolin

Versicherung neu denken – das geschieht unter anderen im Smart Home Lab auf der sechsten Etage. Hier werden zum Beispiel Versicherungsideen für das High-Tech-Home der Zukunft entwickelt, in dem u.a. die immer komplexer werdende Haus- und Unterhaltungselektronik versichert und betreut werden soll. Die junge Kundschaft ist computer- und internetaffin, neue Technologien verändern deshalb auch Zuschnitt und Verkauf von Policen.

Versicherung to go

Startups und Insurtechs greifen mit schlanken und kreativen Lösungen die Dickschiffe der Versicherungsbranche an. Mit Produkten, die zum Lebensstil der Amazon-Generation passen sollen: verständlich, jederzeit kündbar, günstig so wie die neuen Stromanbieter – Versicherung to go, auch via App. Die gesamte Branche ist im Transformationsprozess, auch die Zurich.

Nach einer offenen und schonungslosen Selbstanalyse, so Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland, habe sich herauskristallisiert, „dass wir auch einen nachhaltigen, kulturellen Wandel benötigen, um die Herausforderungen unserer Industrie zu bewältigen“. Seit 2016 wurden 859 Stellen abgebaut, gesucht werden laut Stellenausschreibung „Menschen, die ihre Meinung vertreten, für ihre Ideen kämpfen und uns auch mal Contra geben. Ja, fordern Sie uns.“

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Chris, der tanzende Roboter

Dafür wird auch einiges geboten. Gesundheit wird groß geschrieben. Die Mitarbeiter konnten ihr neues ergonomische Mobiliar zuvor testen und aussuchen: Desk-Bikes, auf denen man am Schreibtisch Fahrradfahren kann; bewegliche Hocker, die die Bandscheiben auch am Bildschirm elastisch halten. In der „Gesundheitsoase“ kann sich der Zurich-Mitarbeiter – gegen einen geringen Eigenanteil – auch mal eine Massage gönnen. Es gibt Auszeit-Räume (mit Handy-Verbot). „Man soll nicht den ganzen Tag auf den Bildschirm starren, sondern sich zwischendurch Pausen gönnen, durchaus mehrmals am Tag, als Teil der Arbeitszeit.“

Roboter Chris begrüßt die Mitarbeiter

Am Servicepoint begrüßt Roboter Chris die Mitarbeiter. Er erklärt den Weg zum Kollegen, den Speiseplan, das Wetter, den nächsten Zuganschluss, auf Wunsch spielt er Musik oder tanzt: „Bitte nehmen sie einen halben Meter Abstand, damit ich genug Platz habe.“ Nebenan liegt das Walk-in Center mit der PC-Klinik, wo Hard- und Softwareprobleme von Handy oder Laptop gelöst werden. Nur die Post muss man selber holen, an der zentralen Postbox-Anlage, eine Art DHL-Packstation.

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Schick auch die Blue Lounge, eine Café-Bar mit großer Dachterrasse und einem großartigen Blick auf Hohenzollernbrücke und Dom. So wäre denn alles perfekt, wenn denn auch das Entrée stimmen würde. Die meisten Mitarbeiter kommen mit der Bahn und müssen durch eine Graffiti-besprayte, dunkle Unterführung. Mal sehen, wie lange die Deutsche Bahn an einer Lösung sucht.