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Ausfälle im NahverkehrSo trifft der KVB-Streik die Berufspendler in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Bahnsteig am Breslauer Platz

Wegen des Streiks der KVB sind am Dienstag die meisten Busse und Bahnen in Köln ausgefallen. Das hat besonders die Berufspendler am Hauptbahnhof getroffen. Der Bahnsteig am Breslauer Platz blieb leer.

Der Großteil der Busse und Bahnen im Kölner Nahverkehr ist wegen des KVB-Streiks am Dienstag ausgefallen. Das trifft besonders Berufspendler am Hauptbahnhof schwer.

Am Kölner Hauptbahnhof ist am frühen Dienstagmorgen (14.2.) viel los. Alles wie immer? Fast: Seit 3 Uhr läuft ein Warnstreik bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB), die Busse und Bahnen fallen aus.

Die U-Bahnhaltestellen am Breslauer Platz und am Kölner Dom sind deshalb wie leer gefegt. Nur vereinzelt laufen Menschen in ihrer alltäglichen Routine zu den Bahnsteigen, um wenig später festzustellen, dass etwas nicht stimmt.

Vom Ausmaß der Ausfälle überrascht

So ergeht es auch dem 26-jährigen Sascha Metz gegen 7.30 Uhr am Dienstag. Von Troisdorf pendelt er zum Kölner Hauptbahnhof, um von dort mit der U-Bahn in den Norden der Stadt zu seiner Arbeit im Gartenlandschaftsbau zu fahren. Eigentlich. Wegen der Streiks ist er an der U-Bahnhaltestelle am Breslauer Platz gestrandet.

Sascha Metz hatte gehofft, dass noch vereinzelt Linien der KVB fahren. Die Anzeigetafel am Breslauer Platz bleibt jedoch leer. „Ich gucke jetzt mal, ob ich noch eine andere Verbindung bekomme“, sagt Metz, „vielleicht kann mich auch mit ganz viel Glück ein Kollege einsammeln, der fährt hier vorbei“.

Sascha Metz

Sascha Metz (26) aus Troisdorf kommt am Dienstag am Breslauer Platz nicht weiter, eigentlich muss er in den Kölner Norden zur Arbeit.

Auf eine Arbeitskollegin, die sie abholen kann, hofft auch die 24-jährige Majda Gourami aus Solingen. Sie macht eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in Riehl. Überrascht wurde sie vom Streik auch nicht, vom Ausmaß der Ausfälle jedoch schon: „Ich dachte nur Bahnen fallen aus, nicht die Busse“.

Dann gibt es wiederum Menschen wie Florian Richter. Eigentlich fährt er mit der Linie 18 zu seiner Arbeit nach Hürth, aber auch die Linie ist vom Streik der KVB betroffen. Florian Richter und seine Arbeitskollegen sind jedoch vorbereitet, es gibt einen Plan B: „Der Chef ist so lieb und holt uns ab“.

Florian Richter

Der Kölner Florian Richter hat sich auf die Ausfälle vorbereitet. Er muss nach Hürth, sein Chef nimmt ihn mit dem Auto mit.

Bastian Balensiefer dachte auch, dass nicht der komplette Nahverkehr der KVB ausfällt. Gegen 8 Uhr versucht der 19-jährige Student der Wirtschaftsinformatik am Breslauer Platz eines der wenigen KVB-Leihräder zu mieten, für den Service ist er jedoch nicht registriert. Der 19-Jährige hat allerdings Zeitdruck – um 9 Uhr muss er eine Klausur in der Kölner Universität schreiben. Also Planänderung: „Ich muss jetzt los, ich brauche 50 Minuten zu Fuß“, sagt er und zieht im eiligen Tempo davon.

Taxistand am Hauptbahnhof ist teilweise sogar leer

Viele pendelnde Menschen steigen offenbar wegen des KVB-Streiks am Dienstag auf das Taxi um – der Taxistand an der Dom-Seite des Kölner Hauptbahnhofes ist zwischendurch teilweise sogar leer. Wenn ein Taxi anfährt, steht schon der nächste Passagier bereit.

Taxistand am Kölner Hauptbahnhof/Dom.

Taxis waren wegen des Streiks sehr gefragt.

„Das ist eine besondere Situation“, erzählt ein Taxifahrer. Um 8 Uhr habe er seine Schicht begonnen, und um kurz vor 9 Uhr habe er schon die dritte Fahrt hinter sich gebracht. „Normalerweise warte ich hier morgens manchmal eine Stunde“, sagt er. Es ist also viel zu tun, weshalb er sich auch nicht beschweren möchte.