AboAbonnieren

Nach schwerem KVB-Unfall am NeumarktKölner Straßenbahn-Fahrerin muss vor Gericht

Lesezeit 2 Minuten
KVB-Unfall Neumarkt 1

Zusammenstoß zweier Straßenbahnen am Neumarkt im November 2020.

Köln – Der Zusammenstoß der beiden Straßenbahnen am Neumarkt Höhe Mauritiussteinweg war so heftig, dass in umliegenden Häusern die Wände wackelten. 29 Menschen wurden bei dem Unfall am 2. November 2020 verletzt.

Schuld trägt nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft eine 44 Jahre alte KVB-Fahrerin, die an jenem Morgen die Linie 7 in Richtung Rudolfplatz gesteuert hatte. Die Frau soll demnach gleich mehrere Fahrfehler begangen haben. Wie ein Gerichtssprecher jetzt auf Anfrage mitteilte, muss sich die 44-Jährige am 19. Juli vor dem Amtsgericht verantworten. Der Prozess beginnt um 9.30 Uhr, vorgesehen ist nur ein Verhandlungstag.

Fahrlässige Körperverletzung in mehreren Fällen

Der Angeklagten wird fahrlässige Körpververletzung in mehreren Fällen vorgeworfen. Auch sie selbst sowie ihr Kollege am Steuer der entgegen kommenden Bahn der Linie 1 waren verletzt worden.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Die Polizei hatte anschließend Hinweise darauf gefunden, dass die 44-Jährige vor Antritt ihrer Fahrt mit der Linie 7 eine falsche Linienkennung ihrer Strecke eingegeben haben soll – mit der mutmaßlichen Folge, dass eine Weiche falsch gestellt gewesen sein könnte. Mit der richtigen Kennung wäre die Bahn wohl vom Neumarkt geradeaus zum Rudolfplatz weitergefahren.

Anderer KVB-Fahrer vom Gericht als Zeuge geladen

Stattdessen hatte der Zug an jenem Montag gegen 8.15 Uhr einen falschen Kurs genommen. In Höhe Mauritiussteinweg bog die Linie 7 nach links ab und stieß auf der Kreuzung mit einem entgegen kommenden Zug der Linie 1 zusammen. Außerdem soll die Fahrerin an der Unfallstelle zu schnell gewesen sein und möglicherweise ein Signal übersehen haben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zum Prozess im Sommer sind ein Unfallsachverständiger geladen sowie der Fahrer der Linie 1. Sie sollen als Zeugen aussagen. Die Passagiere in den Bahnen hatten seinerzeit überwiegend Glück, sie kamen mit eher leichten Verletzungen davon. Nur die jetzt angeklagte Fahrerin hatte anfangs sogar in Lebensgefahr geschwebt. Inzwischen ist sie längst wieder genesen und wird von der KVB auch wieder als Fahrerin eingesetzt,