Schon als Kind war sie von Murmeln fasziniert. Heute hängt Barbara Pröpstls Herz immer noch an bunten Kugeln.
Sie fertigt Schmuck in der Kölner Südstadt an. Ein Besuch.
Innenstadt – Wer bunten, verspielten und symbolischen Schmuck mag, der ist bei Barbara Pröpstl genau richtig. In ihrer Kollektion dreht sich alles um die Kugel. Die gibt es aus gefärbtem Glas oder aus Edelstein und in drei verschiedenen Größen. „Die Kugel ist einfach eine großartige Form, schon als Kind habe ich gerne mit Murmeln gespielt, diese kleinen bunten Dinger haben mich immer begeistert und schließlich inspiriert“, sagt die Schmuckdesignerin, die nach der Ausbildung zur Goldschmiedin Produktdesgin in Düsseldorf studierte.
Broschen und Ketten
Nach einer Findungsphase entschied sie sich für den Bereich Schmuckentwürfe. Bislang schuf sie handwerklich aufwendige Kreationen, imposante Ketten oder kleine Broschen aus Filz, kombiniert mit goldenen Applikationen.
Schmuck für Glück - Jewellery for happiness
Vor drei Jahren gründete sie dann das Label „BaBa jewellery for happiness“. Dahinter steckt diesmal kein Handwerk, sondern eine Idee. Das Konzept ist eine verwandelbare Halskette, die aus zwei Grundkomponenten besteht, einer Kette und einer Kugel. „Ich glaube, die Menschen sehnen sich nach Einfachheit und Reduktion, viele sind überfordert mit den zahlreichen Schmuck-Angeboten. Mein Label ist klar und reduziert: Es ist die Kugel, die man an die Kette hängen kann.
Je nach Geschmack fällt es minimalistisch aus, mit einer großen Kugel, oder ganz üppig, mit vielen bunten Kugeln in verschiedenen Größen, die an eine Traube erinnern.“ Alle Ketten und Ösen sind aus 925er Silber, oder hochwertig vergoldet. Die Kugeln aus gefärbtem Glas kommen aus einer alten Glasfabrik in Kaufbeuren und die aus Edelstein aus Idar-Oberstein. Alles Fertigprodukte, die Barbara Pröpstl in ihrem Atelier im Kunsthaus Rhenania als Gesamtwerk zusammenstellt. Die Glaskugeln sind rot, grün schwarz, gelb oder blau, die Edelsteine aus Rosenquarz, Karneol, Amethyst, Aventurin oder Onyx.
Die Farben der Edelsteine sind nicht nur fröhlich, sie haben auch seit der Antike Tradition und stehen für symbolische Kräfte. Dem Onyx schreibt man Selbstbewusstsein zu, der Rosenquarz ist der Stein des Herzens und der Aventurin steht für Mut und Optimismus.
Verkauf auf Stylemärkten
„Viele Kunden kaufen die Kugeln, weil diese farblich zum Kleid oder Pullover passen, andere wählen sie ganz gezielt nach deren symbolischer Wirkung aus. Gerne als Tauf-, Kommunions- oder Hochzeitsgeschenk“, sagt Barbara Pröpstl, die im hart umkämpften Schmuckgeschäft eine Marktlücke entdeckt hat. Ein Ladenlokal hat sie nicht, sie setzt auf Style- und Designmärkte und natürlich auf ihren Online-Shop.
Da die Ladenmiete entfällt, ist das BaBa-Label durchaus erschwinglich. Die größte Kugel mit 16 Millimetern Durchmesser aus Rosenquarz kostet 50 Euro, die kleinste mit sechs Millimetern Durchmesser kommt auf elf Euro.
„Vor einem Laden habe ich Respekt, da sitze ich womöglich den ganzen Tag und keiner kommt rein. Die Märkte hingegen werden gezielt aufgesucht und sind eine perfekte Ergänzung zum Online-Geschäft. Die Kunden kaufen vor Ort meistens nur eine Kugel mit Kette. Aber dann stocken sie gerne im Online Shop auf.“
Die Kölner Schmuck-Designerin will sich aber nicht auf dem Erfolg dieser ersten Kollektion ausruhen, sie denkt schon mehrere Schritte weiter. Aktuell erweitert sie die Linie des Kugel-Schmucks mit Silberanhängern und eingeprägtem Sternzeichen. Und daneben hat sie mittlerweile eine Ausbildung zur Farbstylistin abgeschlossen. Ihr neues Wissen will sie nutzen. Sie denkt an eine Verknüpfung der Farbenlehre mit ihrem farbenfrohen, puristischen Label. Denn Designtrends sind oft kurzlebig und haben sich schnell überholt.
Ihren Schmuck stellt Barbara Pröpstl am 28. und 29. September auf dem Stijlmarkt im Carlswerk Victoria, Mülheim, Schanzenstraße 6-20, Gebäude 3.12aus