Beschwerde bei der Stadt KölnWerden Telefonbücher bald nicht mehr geliefert?
Köln – Werden Telefonbücher in Köln schon bald schon nicht mehr obligatorisch bis an die Haustüren geliefert? Wenn es nach einem Bürger ginge, der sich an den städtischen Beschwerdeausschuss gewendet hat, gehörten die für viele ungeliebten Papierberge in den Hausfluren bald der Vergangenheit an. 250000 Telefonbücher werden einmal im Jahr kostenlos in der Stadt verteilt. „Die Akzeptanz dieser Universaldienstleistung beim Kölner Bürger ist jedoch als eher niedrig zu bezeichnen“, heißt es in der Beschwerde.
Telefonbücher verschwenden Ressourcen
Außerdem würden viele Menschen eine Ressourcenverschwendung bemängeln, schreibt der Autor. Er führt auch den im Sommer ausgerufenen Klimanotstand als Argument an. Der Beschwerdeführer regt ein „aktives Abholsystem“ für die Telefonbücher an. Wer eines der Adresswerke haben möchte, bekäme dann auch weiterhin eines. Nur die unaufgeforderte Belieferung gäbe es nicht mehr.
Für die Verteilung der Exemplare ist laut Stadtverwaltung die Deutsche Tele Medien GmbH (DTM) zuständig, die zusammen mit 100 Partnerverlagen Mitherausgeber und Verleger von Telefonbuch, Gelbe Seiten und Das Örtliche ist. Um die Zustellung zu beenden, könne jeder Bürger die Bücher online abbestellen, antwortete die Stadt dem Beschwerdeführer. Gesetzlich vorgeschrieben ist die Zustellung als Universaldienstleistung in Paragraf 78 des Telekommunikationsgesetzes, weil knapp jeder fünfte Deutsche keinen Internetzugang habe und das Telefonbuch damit nicht online abrufen könne. Das Gesetz ändern kann allein der Deutsche Bundestag.
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Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete bereits im vorigen Juli, dass die obligatorische Lieferung aus Klima- und Umweltgründen bei Bürgern für Unmut sorgte. In der Regel sind die Bücher in Plastikfolie eingeschweißt. Dennoch ist die klassische Form des Nachschlagens weiterhin am beliebtesten: Einer Studie des Marktforschungsinstituts Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge wird das Telefonbuch mit 38,2 Prozent der Befragten am häufigsten in seiner gedruckten Form genutzt. 22,6 Prozent greifen online darauf zurück, die Smartphone-App konsultieren nur zwölf Prozent. Der Beschwerdeausschuss der Stadt Köln wird sich mit dem Anliegen am 21. Januar befassen. (hol)
Wer sein Exemplar abbestellen möchte, kann hier tun.