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Erneuter Vorfall in KölnZwei Explosionen in drei Tagen – Polizei äußert sich zu möglicher Verknüpfung

Lesezeit 3 Minuten
Zum zweiten Mal in dieser Woche erschütterte eine Explosion die Kölner Innenstadt. Ziel des Anschlags am Mittwochmorgen in der Ehrenstraße war das Bekleidungsgeschäft LFDY.

Zum zweiten Mal in dieser Woche erschütterte eine Explosion die Kölner Innenstadt. Ziel des Anschlags am Mittwochmorgen in der Ehrenstraße war das Bekleidungsgeschäft LFDY.

Die Taten vom Montag und Mittwoch haben einige Gemeinsamkeiten. Die Polizei steht erst am Anfang der Ermittlungen. Gibt es einen Zusammenhang?

Zwei Tage nach der Explosion am Hohenzollernring an der Diskothek Vanity hält ein erneuter Anschlag die Kölner Innenstadt in Atem. Am frühen Mittwochmorgen (18. September) hat sich auf der Kölner Ehrenstraße am Bekleidungsgeschäft LFDY eine Explosion ereignet. Eine Person wurde ersten Angaben zufolge leicht verletzt.

Der Vorfall ähnelt laut Angaben der Polizei Köln dem vom Montag. Dabei hatte es – ebenfalls in den frühen Morgenstunden – eine Explosion auf dem Hohenzollernring gegeben. Die Tatorte liegen nur wenige Gehminuten auseinander, beide Taten wurden fast zur gleichen Uhrzeit verübt. Zwei Explosionen in der Kölner Innenstadt innerhalb von nur drei Tagen werfen die Frage auf: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen? Wer steckt dahinter? Wo liegen mögliche Motive?

Köln: Polizei sucht nach Explosion am Vanity weiter nach Tatverdächtigem

Bislang sind die Hintergründe beider Taten noch völlig unklar. Die Polizei sucht nach dem Vorfall am Montag nach einem Tatverdächtigen. Ob er allein oder möglicherweise im Auftrag handelte, ist nicht bekannt. Der Mann war von Überwachungskameras aufgezeichnet worden. Die Polizei veröffentlichte Bilder, auf denen der mit einem Kapuzenpullover bekleidete Mann zu sehen ist. Er trägt eine blaue Einkaufstüte bei sich, in der sich der Brandbeschleuniger befunden haben könnte. Die Tüte wurde dann offenbar vor der Fensterscheibe der Diskothek abgestellt und angezündet.

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Bei einer Explosion am Montagmorgen am Nachtclub Vanity wurde eine Person verletzt. Die Polizei ermittelt.

Bei einer Explosion am Montagmorgen am Nachtclub Vanity wurde eine Person verletzt. Die Polizei ermittelt.

Ob es von der neuen Tat Überwachungsaufnahmen gibt, ist bisher unklar. Die vom Montag veröffentlichten Bilder stammten aus der polizeilichen Videobeobachtung am Hohenzollernring, zusätzlich hatten private Aufnahmen die Vorgänge direkt vor dem Vanity dokumentiert. Polizeiliche Videoüberwachung gibt es den Angaben zufolge an mehreren Orten in Köln. „An der Ehrenstraße haben wir keine polizeiliche Videobeobachtung. Sollte es Bilder geben, sind wir auf andere Videoüberwachungen angewiesen“, sagte der Sprecher. „Da muss es dann auch erst mal Bilder in entsprechender Qualität geben, wenn überhaupt welche da sind.“

Die Polizei Köln fahndet auf Grundlage von Zeugenaussagen nach einem circa 1,80 Meter großen, schlanken Mann. Er soll die gläserne Eingangstür eingeschlagen, eine Einkaufstüte mit einem Brandsatz im Geschäft platziert und in Richtung Mittelstraße geflüchtet sein. Sekunden später stand der Eingangsbereich des Geschäfts in Flammen.

Explosionen in Köln: Polizei hat keine Hinweise auf Zusammenhang

Die Polizei stellt am Mittwoch klar, dass zunächst nicht von einem Zusammenhang ausgegangen werden könne. „Jetzt eine Verknüpfung herzustellen, verbietet sich“, sagte ein Polizeisprecher. „Wir stehen erst ganz am Anfang der Ermittlungen.“

Ob zwischen den Taten ein Zusammenhang bestehe, sei noch unklar und werde untersucht, sagte am Mittag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Geprüft werde außerdem eine Verbindung zu mehreren Explosionen in Nordrhein-Westfalen, die mit der sogenannten Mocro-Mafia zu tun haben könnten.

Sprengstoffexplosionen vor Häusern sind ein häufig eingesetztes Drohmittel niederländischer Drogenbanden, auch bekannt unter dem Begriff „Mocro-Mafia“. Dabei handelt es sich um Gruppierungen der organisierten Kriminalität, die unter anderem für eine Entführung in Rodenkirchen verantwortlich sein soll.

Im Verlauf der vergangenen Wochen und Monate war es zudem zu mehreren Explosionen vor Hauseingängen in Köln-Mülheim, Buchheim und Zündorf gekommen. Diese und weitere Explosionen in Düsseldorf, Duisburg und Engelskirchen sollen auf das Konto der „Mocro“-Mafia gehen.

Die Polizei hat bislang noch keine konkreten Hinweise zu den Hintergründen der Taten vom Montag und Mittwoch. „Wir schließen nichts aus“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Bezug auf mögliche Täter am Hohenzollernring. Die Ermittlungen laufen. (red, mit dpa)