Kommentar zum KölnbergKaufvorschlag an die Stadt ist mehr als Wahlkampfgetöse
Köln – Die Stadt soll den Kölnberg kaufen: Dieser Vorschlag kommt vor allem deshalb überraschend, da der Absender nicht etwa bei den Sozialdemokraten, sondern in der CDU zu finden ist. Jene Partei, die vor rund 20 Jahren den gesamten kommunalen Wohnungsbestand verkaufen wollte.
Dass der CDU-Landtagsabgeordnete Oliver Kehrl seinen Vorschlag gerade jetzt platziert, ist durchschaubar. Ihn jedoch als reines Wahlkampfgetöse abzutun, wird der Sache nicht gerecht, denn dafür wiegt das Thema zu schwer und bietet eine Chance für den sozialen Brennpunkt im Kölner Süden.
Brennpunkt Kölnberg: Stadt könnte als Eigentümer aktiver sein
Seit Jahren ist der Kölnberg das Synonym für Arbeitslosigkeit, Prostitution und Drogen. Rund 4000 Menschen aus 70 Nationen leben hier – und viele benötigen Hilfe unterschiedlichster Art. Schon länger sind mehrere Ämter der Stadt dort aktiv. Immerhin konnte die Rattenplage zuletzt eingedämmt werden.
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Doch natürlich braucht es mehr. Als Eigentümerin könnte die Stadt die vielschichtigen Probleme zielgerichtet bekämpfen, samt Sozialarbeit und weiteren Maßnahmen. Chorweiler, wo die GAG 1200 Wohnungen in einem miserablen Zustand kaufte, dient hier als Vorbild.
Gewiss wäre ein Kauf des gesamten Kölnbergs aufgrund mehrerer Eigentümer kein Leichtes. Aber mit dem Willen, damit auch den gesamten Stadtteil Meschenich aufzuwerten, sollte jede Chance ausgelotet werden.