Kölner Briefmarke für DeutschlandLange Schlangen am Heumarkt
Innenstadt – Vor neun Jahren schon ist die U-Bahn-Station Heumarkt als Teil der Nord-Süd-Stadtbahn in Betrieb gegangen. Doch ihr imposantes Erscheinungsbild steht in keinem Verhältnis zu ihrer aktuellen Bedeutung: Wegen des Einsturzes des Stadtarchivs ist die Nord-Süd-Strecke noch immer unterbrochen. Die Haltestelle Heumarkt, vier Stockwerke tief und 104,7 Millionen Euro teuer, ist ungeplant zu einem Sackbahnhof für die Linie 5 geworden.
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Unter Briefmarken-Freunden dürfte das Bauwerk von Architekt Ulrich Coersmeier allerdings im Kurs steigen: Die Deutsche Post startete am Donnerstag mit dem deutschlandweiten Verkauf einer 85-Cent-Briefmarke, die die von einer Gewölbedecke überspannte riesige Halle der Station zeigt. Lange Schlangen bildeten sich zum Verkaufsstart an einem vorübergehenden Stand in der Verteilerebene: Hier gab es das Postwertzeichen einen Tag lang mit dem unter Philatelisten so begehrten Ersttags-Stempel.
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Briefmarken-Sonderserie "U-Bahn-Station"
In einer Auflage von 3,1 Millionen Exemplaren kommt die Heumarkt-Marke auf den Markt. Sie ist Teil der Serie „U-Bahn-Stationen“, für die schon unterirdische Haltepunkte in München, Frankfurt am Main, Hamburg und Berlin im Mini-Format abgebildet wurden.
Dass nun auch Köln dazu gehört, ist auch dem Kölner FDP-Politiker Ralph Sterck zu verdanken: Er brachte die Idee für die Marke maßgeblich ins Rollen. Bei einer Abstimmung unter den Kölnern entfielen im vergangenen Jahr die meisten Stimmen auf die U-Bahn-Haltestelle Heumarkt.
Bevor Ole Nordhoff, bei der Post Leiter Marketing des Unternehmensbereichs Post & Paket, am Donnerstag eine übergroße Heumarkt-Marke an Kölns Beigeordneten Ascan Egerer und KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks überreichte, formulierte Sterck noch eine Bitte: Die „Wolke“, der ebenfalls auf der Marke abgebildete elipsenförmige Bau in der großen Halle, möge doch wie ursprünglich vorgesehen wieder für Einzelhandel oder Gastronomie genutzt werden. Die Galerie Kaufhof hatte die Nutzung des Gebäudes wieder aufgegeben.
Heumarkt-Station soll "zentraler Kreuzungsbahnhof werden"
Wenn es nach der KVB geht, kommt die große Zeit der U-Bahn-Haltestelle Heumarkt ohnehin erst. „Die Nutzung ist noch eingeschränkt“, so Sprecherin Gudrun Meyer. Das betreffe nicht nur die Nord-Süd-Verbindung, die erst in einigen Jahren komplett sein wird.
Sollte die Ost-West-Achse eines Tages in der Innenstadt unterirdisch verlaufen, wäre die Station auch dafür mit den entsprechenden Bahnsteigen ausgerüstet. „Das soll ein ganz zentraler Kreuzungsbahnhof werden“, so Gudrun Meyer.
Als eine der ersten ergatterte am Donnerstag Susanna Ebertz-Brandenberg einige der neuen Briefmarken inklusive Sonderstempel. Allerdings nicht für sich, sondern für einen befreundeten Sammler aus Hannover. Sie selbst finde das Motiv nicht so toll, sagt die 66-Jährige: „Es gibt Schöneres in Köln.“