Köln – Vor knapp zwei Jahren, erzählt der Flughafenchef, habe er sich geschämt angesichts der Bilder von der Rettungshubschrauberstation, die der „Kölner Stadt-Anzeiger“ veröffentlichte. Von baufälligen, heruntergekommenen Containern war damals die Rede. Anfang 2020 sei das gewesen, kurz bevor Corona kam, sagt Johan Vanneste.
Am Donnerstag nun eröffnete er gemeinsam mit der Stadt die neuen Räume für die Besatzung des Rettungshubschraubers „Christoph Rheinland“. Besonders schön sind die Container zwar immer noch nicht, aber zumindest modern und zweckmäßig. „Jetzt gibt es mehr Platz und mehr Komfort“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Kalkberg als Dauerlösung vom Tisch
Als Dauerlösung sind die Bauten aber ohnehin nicht gedacht, sondern explizit als Provisorium, wie Reker betont. Seit Jahren wird ein Standort für eine permanente Station gesucht. Der Kalkberg, lange Zeit in Teilen der Stadtverwaltung bevorzugt, ist aber mittlerweile vom Tisch. „Das lässt sich nicht mehr realisieren“, sagte Reker, die es ohnehin „noch nie für eine gute Idee gehalten“ habe, „auf einer ehemaligen Mülldeponie einen Hubschrauber-Landeplatz zu errichten“.
Nun geht die Suche weiter. „Sie können sich ja vorstellen, dass es in einer so dicht besiedelten Stadt wie Köln nicht einfach ist, einen geeigneten Platz zu finden“, sagte die Oberbürgermeisterin bei der Eröffnung am Flughafen. Ob der dortige Standort auch als Dauerlösung in Betracht komme, könne „derzeit keiner sagen“.
Hubschrauber bei etwa 1500 Mal pro Jahr im Einsatz
Seit 20 Jahren jedenfalls arbeitet die Besatzung am Flughafen in Übergangsbauten – woran sich also so schnell nichts ändern wird. Zu etwa 1500 Einsätzen wird der Hubschrauber jährlich gerufen – etwa viermal am Tag. „Christoph Rheinland“ ist oft das erste Rettungsmittel vor Ort, etwa bei Unfällen auf Autobahnen oder im Rhein. Dort kann die „fliegende Intensivstation“ oft mehrere Minuten vor einem Rettungswagen ankommen.
„Das kann die entscheidende Zeit sein, um Patienten noch das Leben zu retten", sagt Feuerwehrchef Christian Miller. Der Hubschrauber dient außerdem dem Patiententransport, wenn intensivmedizinisch Betreute verlegt werden müssen, wie etwa in der Corona-Pandemie. Die Kosten trägt zunächst die Stadt, die diese von den Krankenkassen aber zurückerhält.