Seit Jahren ist eine teure Sanierung von Museum Ludwig und Philharmonie Thema. Zunächst sucht die Stadt einen Betreiber für das Gebäude.
„Schnellstmöglich“Externer Betreiber soll berühmten Bau am Kölner Dom übernehmen
![Das Museum Ludwig am Kölner Dom.](https://static.ksta.de/__images/2025/01/07/da186c03-b117-49d3-bce4-e6ee14734865.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=431559cdae5d58bb960b824556df3a01)
Das Museum Ludwig am Kölner Dom.
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Die Stadt Köln sucht „schnellstmöglich“ eine externe Firma, die den Betrieb des stadtbildprägenden Gebäudekomplexes aus Museum Ludwig und Philharmonie am Kölner Dom übernimmt. In bemerkenswert offenen Worten spricht die Verwaltung in einem Sachstandsbericht von einem „wachsenden Rechtsrisiko“, das sie mindern will, in dem sie das Gebäude von 1986 nicht mehr selbst betreibt.
Zusätzlich soll der neue Betreiber die Betriebssicherheit erhöhen, das Gebäude instandhalten und anstehende Projekte wie die Erneuerung der Saalbeleuchtung verantworten. Der Stadtrat soll über die Auslagerung abstimmen, das entsprechende Papier dafür bereitet die Verwaltung laut eigener Aussage gerade vor.
![Blick vom Dom auf das berühmte Dach von Museum Ludwig und Philharmonie.](https://static.ksta.de/__images/2024/09/09/06ee35be-72a1-46c0-8069-0c2fbd16f9bc.jpeg?q=75&q=70&rect=0,417,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=314dd6dc88b3c0f1522c9b0481525267)
Blick vom Dom auf das berühmte Dach von Museum Ludwig und Philharmonie.
Copyright: Martina Goyert
Als Begründung heißt es: „Die aktuellen Kapazitäten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Gebäudewirtschaft reichen für die Erledigung der im Gebäudekomplex notwendigen und aufwendigen Instandhaltungsprojekte bis zu einer späteren Generalsanierung nicht aus, ebenso voraussichtlich kurzfristig schon nicht mehr für die täglich wachsenden Anforderungen der laufenden Instandhaltung in diesem Gebäudekomplex.“
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Das Gebäude mit den berühmten Sheddächern soll in den nächsten Jahren saniert werden, aber erst in der Zeit nach 2030. Im Finanzhaushalt notiert die Stadt seit Jahren: „Die Bausubstanz und technischen Anlagen des Gebäudekomplexes sind in einem sanierungsbedürftigen Zustand.“ Doch im November hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) dem Großbauprojekt die Priorität entzogen (wir berichteten). Die Stadt steckt in einer massiven Haushaltskrise.
Mögliche Kosten von mehr als einer Milliarde Euro?
Wie berichtet, hatte die Verwaltung 2021 eine Kostenübersicht erstellt, welche Szenarien denkbar sind und was sie kosten könnten. Unter anderem ging es darum, ob die Häuser geöffnet bleiben können und ob es beispielsweise für die Philharmonie einen Interimsstandort braucht, wie etwa München es gemacht hat. Demnach soll die teuerste Variante 1,1 Milliarden Euro kosten, die günstigste 780 Millionen Euro. Es handelte sich um eine erste grobe Schätzung. Eine tiefere Analyse sollte belastbarere Summen nennen.
Die Verwaltung teilte zu dieser Voruntersuchung für den sogenannten Masterplan für die Generalsanierung mit: „Zu diesem Projekt war ein eigener Planungsbeschluss in Vorbereitung, bis die Maßnahme durch die OB depriorisiert wurde.“
Auch andere Kultureinrichtung hat externen Betreiber
Zukünftig soll sich demnach der neue Betreiber um das Großprojekt kümmern: „Die bisherigen Erkenntnisse fließen in die Vorbereitung der Vergabe an einen externen Betreiber ein, sobald der zugehörige Beschluss hierfür getroffen wurde.“ Auch 2021 war bekannt, dass die Stadt einen externen Betreiber sucht, jetzt soll es also schnell gehen.
Dass die Stadt die Betreiber-Verantwortung abgibt, ist nicht neu: Auch beim Kulturzentrum Neumarkt, inklusive des Rautenstrauch-Joest-Museums (RJM), hat sie das getan. Die Arbeitsgemeinschaft Kulturzentrum Neumarkt (Arge KAN) hat den Museumsbetrieb für zehn Jahre von der Stadt übernommen. Die Arge KAN besteht aus mehreren Firmen, sie haben das Haus gebaut.
Später stritten sich Stadt und Arge vor Gericht über Jahre wegen Baumängeln. Beide Seiten beendeten die Prozesse, als die Arge den Betrieb übernahm. Sie muss die Mängel beseitigen, erhält für den Betrieb aber auch ein Honorar. Anfangs war die Rede von 1,5 Millionen Euro jährlich.