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Das kölsche Grundgesetz als SchnapsKölner Duo verkauft Likör für jeden Geschmack

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Michael Siegenbruck und Stefano Straberg steigen ins Likörgeschäft ein.

Zollstock – Corona macht erfinderisch – zumindest, wenn man wie Michael Siegenbruck in der Veranstaltungsbranche tätig ist und aus Zollstock heraus eigentlich Events organisiert. Die fanden ja nun mal in den letzten beiden Jahren kaum statt. Im übertragenen Sinne wandte Siegenbruck sich deshalb während Corona dem Alkohol zu.

Domstürmer-Gin und Zollstock-Gin

Über eine hessische Firma kam der 48-jährige zweifache Familienvater an einige hundert Liter Alkohol, aus denen er über eine Destillerie zum Beispiel einen „Zollstock - Gin“ oder „Domstürmer-Gin“ brennen ließ. „Ein Geschäftsmodell?“ war seine Frage, mit der er sich an Stefano Straberg wandte. Der Unternehmer aus Poll, der gerade dabei ist, seine Unternehmen wie eine Werbeagentur, eine Entrümpelungsfirma, eine Disco und eine Bar in einer Gruppe als Geschäftsführer neu zu ordnen, kommt eigentlich aus der Lebensmittelbranche.

Siegenbruck, der Ostfriese, und der Italiener Straberg, der erst jüngst zum Präsidenten des Festkomitee Rodenkirchener Karneval gewählt wurde, teilen sich zwei Hobbys: den SC Fortuna Köln und den Karneval. Denn Siegenbruck ist auch der Vorsitzende des Vereins Freunde des Zollstocker Dienstagszugs. „Ich weiß, dass Michael eigentlich seinen Gin in den Vertrieb bringen wollte“, erinnert sich Straberg an ein erstes Treffen im Mai.

Gin-Markt in Köln ist gesättigt

Straberg zeigte sich allerdings nicht überzeugt. Zu viele Gins seien bereits auf dem Markt erhältlich. „Es musste etwas eigenes, etwas anderes her, aber ich bin immer offen für neue Ideen“, befand Straberg. Und die Idee fanden sie dann als Prototypen in einem Karton in Siegenbrucks Auto. Es war ein Karton, in dem elf Kräuterschnäpse als mögliche weitere Geschäftsidee lagen.

Und um eine lange Geschichte im Ergebnis kurz zu gestalten: Die beiden haben sich dem Likör zugewandt. Um genau zu sein, wurden im Brainstorming gleich elf verschiedene Liköre entwickelt und mit Freunden und Bekannten zusammengestellt. Und um der Geschäftsidee einen kölschen Anstrich zu geben, wurde dazu das Kölsche Grundgesetz als Grundlage genommen. Die elf des Grundgesetzes ist für die beiden eine nahezu magische Zahl: Elf Freunde, die Fußballmannschaft, der Elferrat. „Es konnte passender nicht sein“, meint Siegenbruck.

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„Wenn man im Grüppchen zusammen steht, hat doch jeder eine andere Geschmacksvorstellung“, meint Straberg. Also wurden die einzelnen Liköre, von Maracuja-Sahne, Kirsche, Waldmeister, Brombeere, Pflaume, Lemon-Cheesecake bis hin zu White Chocolate jeweils einem kölschen Grundgesetz zugeordnet. Doch welcher Schnaps passt zu welchem Paragrafen? „In meinem engeren Bekanntenkreis ist jemand schwer erkrankt. Für sie steht die Kirschblüte als Neuanfang und deshalb heißt der Kirschlikör jetzt: et hätt noch immer jot jejange“, erklärt Straberg als ein Beispiel. Und so wurde das gesamte, kölsche Grundgesetz durchdekliniert.

Für jeden Geschmack der passende Paragraf

Frei nach dem Motto: Für jeden Geschmack der passende Paragraf. Online ist die Likörkombination in rot-weißer Verpackung bereits erhältlich. Auch die Rewe-Filialen an der Bonner Straße und Vorgebirgstraße bieten die Liköre bereits an. Auch in Kneipen wie dem Walfisch im Sünner, dem Zollstocker Hof, dem Keks in der Altstadt oder dem Klein Köln in der Friesenstraße ist die Likörauswahl erhältlich. In einer ersten Charge gehen jetzt 55.000 Flaschen, verpackt zu je elf, in den Vertrieb. Für das Weihnachtsgeschäft, aber dann auch natürlich für den Karneval. Und wie könnte die Bestellseite anders heißen als: www.drink-doch-ene-met.de