AboAbonnieren

21. „Kölner Musikfest“Chöre und Orchester entführen am Tanzbrunnen nach Korea, Russland und aufs Meer

Lesezeit 3 Minuten
Frauen in traditionellen koreanischen Gewändern.

Der koreanische Frauenchor trat erstmals 2004 beim „Kölner Musikfest“ auf.

Beim 21. „Kölner Musikfest“ traten am Sonntag verschiedene Kölner Amateur-Chöre und -Orchester auf.

Sprachlich war der Text für einen Großteil der Zuhörerinnen und Zuhörer am Tanzbrunnen zwar nicht verständlich. Doch das Gefühl übertrug sich trotzdem, als der koreanische Frauenchor von Kindheitserinnerungen und Heimatsehnsucht sang. In traditionellen pastelllila Kleidern, bestickt mit Blumenmuster und Glitzersteinen, trat der Chor, der auf Gastarbeiterinnen aus Südkorea zurückzuführen ist, die in den 60ern nach Köln kamen, am Sonntag beim „Kölner Musikfest“ auf. Seit 2004 ist der Chor stetiger Bestandteil des Programms.

Das „Kölner Musikfest“ soll einerseits Amateur-Musikgruppen eine Bühne bieten und anderseits die Vielfalt und den Wert der Arbeit dieser ins allgemeine Bewusstsein rücken. Veranstaltet wird es vom Stadtmusikverband Köln, der 1989 als Interessengemeinschaft der Kölner Amateur- und Orchestervereinigungen gegründet wurde. Die kostenfreie Veranstaltung wurde von Jürgen Kablitz moderiert.

Kölner Musikfest findet seit 2002 am Tanzbrunnen statt

Erstmals fand das Fest 2002 am Tanzbrunnen statt und führte seine Gäste mit 14 Orchestern, Chören und Tanzgruppen aus sechs Nationen auf einen Streifzug durch die internationale Folklore. Daraus entstand die Veranstaltungsreihe „Internationales Folklorefest“, die seit vergangenem Jahr „Kölner Musikfest“ heißt. An der „Wall of Fame“ des Tanzbrunnens, den der Stadtmusikverband für die Veranstaltung mietfrei nutzen kann, prangen über dem Namen „Kölner Musikfest“ seit Kurzem zwei goldene Sterne für 20 Jahre Auftritte.

Die kulturelle Vielfalt, die das „Kölner Musikfest“ am Sonntag von Mittag bis Abend präsentierte, reicht von Seemannsliedern über Volksmusik der deutschen und osteuropäischen Völker bis kölsche Tön. Nicht nur gesanglich wurde das Publikum am Tanzbrunnen unterhalten, neben dem Kölner Shantychor und dem Chor Heimatklänge traten unter anderem auch das Kölner Mandolinenorchester „Harmonie“ und die Josephbläser Köln-Dellbrück auf.

Monika Kampmann, die gemeinsam mit Ingrid Ittel-Fernau den Mut-Mach-Chor leitet, betonte die Bedeutung der Veranstaltung für ihren Chor: „Hier aufzutreten ist immer ein Erlebnis.“ Die Anspannung hinter der Bühne, auf der schließlich auch die Bläck Fööss regelmäßig stehen, sei jedes Mal sehr groß. „Wir zehren noch lange von diesem Auftritt.“ Das Publikum durfte sich über kölsche Musik freuen, darunter etwa „Jeder kann jet dun“ von Hans Knipp oder „Jede Daach is e Jeschenk“ von den Bläck Fööss. Der Mut-Mach-Chor sei dafür da, „uns Mut zu machen und den anderen auch.“ Deshalb rege der Auftritt auch stets zum Klatschen und Mitsingen an.

Weil es das „Kölner Musikfest“ ist, spielten auch die G'Oldies (kurz für Golden Oldies) des Ersten Kölner Akkordeon-Orchesters, die den Abschluss des Festes bildeten, ein kölsches Medley. Zu „En unserem Veedel“, „Rut un wiess“ oder „Dat Wasser vun Kölle“ von den Bläck Fööss sang und wippte das Publikum mit.