Es ist fix: Für 385 Millionen Euro hat die Stadt die nördlichen Messehallen gekauft. Ihr gehört das Areal nun wieder nahezu komplett.
Verhandlungen abgeschlossenStadt Köln schließt Millionen-Deal zur Messe ab
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Ein Luftbild von der Kölner Messe.
Copyright: imago images / Hans Blossey
Die Stadt Köln hat den Kauf der nördlichen Messehallen abgeschlossen. Das teilte die Verwaltung am Donnerstag mit. Der Kaufpreis beträgt demnach 350 Millionen Euro. Nach Informationen dieser Zeitung betragen die zusätzlichen Nebenkosten bis zu 35 Millionen Euro. Die Grundstücke gehören der Grundstücksgesellschaft Köln Messe 15 bis 18, die Investorengesellschaft RFR hatte die Gesellschaft in der Vergangenheit nach und nach aufgekauft.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am 10. Mai exklusiv berichtet hatte, will die Stadt erstens der Messe Planungssicherheit geben und den 2034 auslaufenden Pachtvertrag bis 2054 verlängern. Und zweitens will sie sich den Zugriff auf diese Grundstücke sichern.
Ein Ziel ist auch, dass die größtenteils städtische Messe ihre Pacht zukünftig an die Stadt und nicht an einen privaten Investor zahlt. Die Stadt ist der größte Eigentümer der Messe mit gut 79 Prozent, weitere knapp 20 Prozent gehören dem Land. Vier weitere Klein-Besitzer kommen auf nicht mal ein Prozent.
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Wieder komplett in städtischer Hand
Der nördliche Teil umfasst im Kern die Hallen 6 bis 9, das Congress-Centrum und fünf Verbindungsbauwerke. Der südliche Teil gehörte der Stadt mit Ausnahme eines kleinen Grundstücks schon, er besteht aus den Hallen eins bis fünf sowie 10 und 11 und macht 57 Prozent der Gesamtfläche aus. Somit ist das Gelände wieder fast ausschließlich im Besitz der Stadt Köln.
Angesichts der finanziellen Probleme der Stadt Köln hatte Kämmerin Dörte Diemert betont, dass der Kauf sich aus sich selbst heraus tragen müsse. Die Stadt finanziert demnach den Kaufpreis aus der Pacht, die die Messe zahlt. Die monatliche Miete abzüglich der nötigen Instandhaltungskosten beträgt 1,53 Millionen Euro. (mhe)
Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Version hatten wir geschrieben, die Stadt habe sich nicht zum Kaufpreis geäußert. Das hat sie aber. Wir haben die Stelle korrigiert und bitten um Entschuldigung.