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„So schlimm war es noch nie“Anwohner fordern mobile Polizeiwache auf Deutzer Kirmes

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Deutzer Kirmes

Blick auf die Kirmes in Deutz

Köln-Deutz – Eineinhalb Wochen nach dem Ende des Frühlingsvolksfestes auf der Deutzer Werft haben knapp 200 Anwohnerinnen und Anwohner ihrem Ärger über die dortigen Zustände Luft gemacht, sich aber größtenteils für einen Fortbestand der Deutzer Kirmes ausgesprochen.

Das Hauptproblem seien die Begleitumstände und Teile des – wie es hieß – „eventorientierten Publikums“ gewesen, war der Tenor bei einer Bürgerversammlung am Dienstagabend in Deutz. Die Kirmes selbst sowie die Schausteller täten viel, um den wachsenden Problemen zu begegnen. Die Polizei bestätigte, dass es in diesem Jahr im Umfeld der Kirmes deutlich mehr Körperverletzungs- und Drogendelikte gab als in den Jahren vor der Pandemie.

Deutzer Kirmes ist laut und dreckig

Die Anwohnerinnen und Anwohner beklagten sich über Müll, Lärm, Wildpinkler, verstopfte Straßen und Parkplatzprobleme. „So schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie“, sagte eine Anwohnerin. Gefordert wurde unter anderem eine Ausweitung der Straßensperren für Kirmesbesucher, konsequenteres Abschleppen von Falschparkern, sowie ein abendliches Alkoholverbot an den Kirmestagen im Umfeld der Deutzer Werft.

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Neu war die Forderung nach einer mobilen Wache von Polizei und Ordnungsamt am Eingang der Kirmes an allen Betriebstagen. Eine solche temporäre Einrichtung hält etwa das deutlich größere Oktoberfest in München vor, die sogenannte „Wiesn-Wache“. Die Polizei in Köln lehnt solche Pläne für die Kirmes ab, wie ein Sprecher am Mittwoch auf Nachfrage sagte.

„Die Polizei Köln sieht in der Vorstellung, anlässlich großer Vergnügungsveranstaltungen mit der zeitweisen Einrichtung einer mobilen Wache vermeintlich mehr Sicherheit zu erreichen, einen grundsätzlichen Irrweg“, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizeiwache Deutz sei fußläufig erreichbar. Eine zusätzliche „mobile Wache“ auf der Deutzer Werft würde dort Polizeikräfte binden, die für Einsätze im Umfeld des Veranstaltungsgeländes dann nicht zur Verfügung stünden. „Zudem könnten auch die Ursachen von Problemen so nicht bekämpft werden, die in dem Moment deutlich werden, wo eine große Anzahl alkoholisierter und gewaltbereiter Jugendlicher auf das Gelände strömt“. Als Korrektiv stehe die Polizei „zu jeder Zeit den Menschen zur Seite, die ausgelassen, aber friedlich einige schöne Stunden auf der Kirmes verleben möchten“. Das beinhalte aber „definitiv kein 'polizeilich betreutes Karussell fahren'. Denn wenn das erforderlich werden sollte, haben definitiv andere zuvor ihren Auftrag nicht erfüllt.“ Die Stadt kündigte an, „Anregungen von unterschiedlichen Stellen zu prüfen“.

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Die Kirmes in Deutz stand in diesem Jahr stark in der Kritik, weil es besonders am Mittwoch nach Ostern Tumulte gab. Nachdem der Kirmesplatz überfüllt war und geräumt wurde, lieferten sich mehrere Dutzend Menschen am nahegelegenen Rheinboulevard Handgreiflichkeiten, bei denen auch ein Polizist verletzt wurde. Die Fahrgeschäfte mussten danach täglich schon um 21 Uhr schließen – eine Stunde früher als üblich.