AboAbonnieren

Gotland-Kita im VolksgartenBezirkspolitiker verhindern Abriss-Pläne der Stadt Köln

Lesezeit 2 Minuten
DSC_0777

Der Abriss ist vom Tisch. Wer Interesse an der Nutzung der ehemaligen Kita hat, kann sich bewerben.

Köln – Nach dem Zweiten Weltkrieg hat der schwedische Staat der Stadt Köln das urige Holzhaus um Volksgarten geschenkt mit der Auflage, es für soziale Zwecke zu nutzen. In den vergangenen Jahren war darin die Gotland-Kita untergebracht, doch die muss jetzt schließen. Ginge es nach den Plänen der Stadtverwaltung, würde das geschichtsträchtige Häuschen abgerissen. Das haben die Politikerinnen und -politiker der Bezirksvertretung Innenstadt jetzt verhindern können.

Andreas Hupke erinnert sich noch gut an die Geschichte mit dem kleinen baufälligen Haus auf dem Spielplatz an der Annostraße. „Das Haus stand lange leer, niemand hat sich darum gekümmert, und dann wollte die Verwaltung es abreißen“, erzählt der Bezirksbürgermeister der Innenstadt. Die Politik vor Ort habe dann eine neue Nutzung durchgesetzt. „Und jetzt ist das Häuschen saniert und die Musikschule hat einen wunderbaren Ort.“

Aus für Kita am 13. August

So oder so ähnlich stellt sich das Hupke mit der Kindertagesstätte Gotland im Volksgarten vor. Die wird am 13. August endgültig geschlossen und sollte abgerissen werden. Doch auch hier haben die Politikerinnen und -Politiker einen Strich durch die Rechnung der Verwaltung gemacht. Einstimmig beschlossen die Bezirksvertreterinnen und -vertreter den Erhalt des Gebäudes und die Prüfung einer „artverwandten“ Nutzung.

Bezirksbürgermeister: Gebäude ist noch gut in Schuss

Hupke hat sich das Gebäudeinnere angeschaut und sich an seine Kindheit erinnert gefühlt: „Das Haus ist gut gepflegt, aber alles ist sehr einfach. Wie in meiner Kindheit in Kalterherberg in der Eifel. Da haben wir auch in einem Holzhaus gelebt. Ich war beeindruckt, wie die Gotland-Kita in Schuss ist.“ Außerdem ist Hupke als Skandinavien-Fan dem Gebäude sowieso zugetan. Es haben sich auch schon Interessenten an den Bürgermeister gewandt, die die Ex-Kita nutzen möchten. Dabei handelt es sich um eine Nachbarschaftsinitiative und einen freien Schulträger.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auf Nachfrage reagiert die Verwaltung positiv auf Hupkes Ansinnen. Die verwaltungsinternen Abstimmungen zur Zukunft des Gebäudes dauerten noch an, lässt man mitteilen. Hierbei seien neben der Feststellung des tatsächlichen Bedarfs und wie er aus öffentlichen Mitteln zu unterstützen wäre, auch Fragen in Hinblick auf den Umweltschutz in dieser Grünfläche und öffentlichem Erholungsgebiet einerseits und des Denkmalschutzes andererseits zu berücksichtigen.

Kein Bedarf für Kita-Nutzung

Einen Bedarf für eine weitere Kita-Nutzung gebe es aus Sicht der Stadt Köln an dieser Stelle nicht mehr. „Alle privaten Interessensbekundungen für eine Nachnutzung, die schriftlich eingegangen sind, werden gesammelt und werden in einer Ausschreibung berücksichtigt.“ Hupke wird nicht locker lassen: „Wir haben das im Auge. Die Bezirksvertretung wird die Zukunft der Kita Gotland nach den Ferien kurzfristig besprechen.“