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Höhner-Classic-KonzertTränen der Rührung in der Kölner Philharmonie

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Das 26. Höhner-Classic-Konzert in der Philharmonie stand im Zeichen der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Cork

Köln-Innenstadt – Ein Konzert voller Überraschungen, Uraufführungen, Jubiläen und Geburtstagen präsentierten die Höhner gemeinsam mit 70 Musikern der Jungen Sinfonie Köln am Sonntagabend bei der Premiere der 26. Ausgabe der kölsch-klassischen Reihe Höhner Classic in der ausverkauften Philharmonie.

„Jetzt geht’s los“, lautete nicht nur die Aufforderung für das Publikum kräftig mitzusingen, zu klatschen und zu schunkeln. Das Startsignal galt vor allem dem neuen Höhner-Gitarristen Joost Vergoossen (50), der sein erstes Heimspiel in der Höhner-Stadt Köln absolvierte.

Erstes Heimspiel in der Höhner-Stadt

Aus der Sicht des Publikums, ist der gebürtige Niederländer seit dem Ausscheiden von Gitarrist John Parsons im Juni dieses Jahres, der neue Rechtsaußen der Mannschaft. Mit „Schön, dat du do bes“, begrüßte ihn die Truppe um Henning Krautmacher und rückte gleich näher zusammen, um die sieben Musiker der irischen Gruppe Galleon aus Kölns Partnerstadt Cork mit einzubeziehen.

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Seit 27 Jahren verbindet Galleon und die „Chickenband“, wie die Iren die Höhner liebevoll nennen, eine große Freundschaft. Zahlreiche Konzerte und Projekte, sowohl in Deutschland als auch in Irland haben die beiden Bands im Laufe der Jahre gemeinsam bestritten. Vor 25 Jahren seien die Musiker von der grünen Insel erstmalig bei den Höhner-Classic-Konzerten in der Philharmonie dabei gewesen, erinnert sich Krautmacher. Auch Orchesterchef und Dirigent Sebastian Hässy denkt gern an die Zeit zurück, als sein vor elf Jahren verstorbener Vater Günter Hässy noch das Orchester dirigierte, er als 16-Jähriger beim ersten Galleon-Auftritt im Publikum saß und voller Stolz seinem Vater bei der Arbeit zuschaute. „Heute Abend stehe ich an seiner Stelle und dirigiere die Galleon-Ouvertüre, die mein Vater damals eigens für die irische Band komponiert hatte“, erzählt Hässy Junior.

Das kölsch-irische Werk sei seinerzeit ein Experiment gewesen. „Heute ist es Kult.“ Von guter Tradition sprach auch Sänger Declan Lynch. Wenn er die Skyline von Köln sehe, sagte er, sei es, als ob man nach Hause komme. „Es ist schön wieder zurück in Köln zu sein“, freute sich der Musiker auch im Hinblick auf die Band-Rückkehr von Galleon-Gitarrist Andy Dunne.

Im April hatten die Höhner, unterstützt von Brings, für den an Krebs erkrankten irischen Musiker ein Benefizkonzert im Tanzbrunnen veranstaltet. Dunne musste operiert werden, konnte monatelang keine Musik machen und hatte dadurch keine Einnahmen mehr. Mit seiner Lieblingsballade „Love“ bedankte sich der irische Sänger und Gitarrist bei seinen Bandkollegen und den Fans für die hilfreiche Unterstützung während seiner Erkrankung.

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Die Höhner treten beim corona-konformen Konzert in der Lanxess-Arena auf. 

Anschließend sorgte Höhner-Frontmann Henning Krautmacher für eine faustdicke Überraschung. Zu seinem 50. Geburtstag, den Dunne am Sonntag feierte, hatten die Höhner ohne sein Wissen, Ehefrau Sandra aus Cork einfliegen lassen. Mit Sekt und unter Tränen der Rührung stieß das Ehepaar auf der Bühne auf den besonderen Geburtstag an. Das Publikum honorierte die Szene stehend mit viel Beifall.

Irisch-kölsche Klassiker

Darüber hinaus stand das rund zweieinhalbstündige Programm im Zeichen der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Cork, die bereits seit 30 Jahren besteht und am kommenden Samstag, 1. September, ab 18 Uhr, im Bürgerzentrum Ehrenfeld, mit einem Jubiläumsfest gefeiert wird. Neben Irisch-Kölschen Höhner-Galleon-Klassikern wie „Minsche wie mir/People like us“, präsentierte das kölsche Sextett auch Songs aus seinem aktuellen Album „Wir sind für die Liebe gemacht“, darunter das rhythmische Stück „Lääv, Lääv, Lääv“. Ein Medley aus Höhner-Hits- und Hymnen gab die Gruppe als Zugabe.