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Am EigelsteinVerwaiste Kölner Kultkneipe macht an Karneval wieder auf

Lesezeit 2 Minuten
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Diese derzeit geschlossene Kultkneipe Lapidarium am Eigelstein feiert ein Comeback. 

  1. An den tollen Tagen hat die Kultkneipe wieder geöffnet.
  2. Warum die Stadt eine Sondergenehmigung erteilt hat.

Köln – Es ist eine Gastro-Sensation: Die seit Monaten verrammelte Kultkneipe Lapidarium am Eigelstein öffnet wieder. Und zwar gerade rechtzeitig an Weiberfastnacht, damit die Jecken dort die heiße Phase des Karnevals wieder feiern können.

Manuela Seck schaut als Inhaberin des gegenüberliegenden Textilcafés seit Monaten auf die verwaiste Gaststätte. Ein Gedanke reifte bei ihr: „Karneval ohne Lapidarium – das geht doch nicht“, sagte Seck in einem Gespräch mit dem Express. Die Gastronomin wurde aktiv. Mit dem Erfolg, dass zumindest von Weiberfastnacht bis zur Nubbelverbrennung das Lapi unter ihrer Regie wieder öffnen wird.

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Gastronomin Manuela Seck vor dem Lapidarium am Eigelstein

Stadt erteilt Sondergenehmigung

„Alle haben mitgespielt“, berichtet Manuela Seck: Der neue Hauseigentümer, die Versicherungen, der Getränkelieferant und vor allem das städtische Ordnungsamt, das eine Sondergenehmigung erteilt hat.

An einem neuen Konzept habe Seck nicht feilen müssen. Es lautet: „Am liebsten alles wie gehabt.“

Ernst Mörs wird DJ

Wie gehabt? Was ist mit dem ehemaligen Wirt Ernst Mörs?

„Ich werde dort ab Karnevalsfreitag als DJ aktiv“, berichtet Ruheständler Mörs. Und so lebt die legendäre Marke „Fröhliches Wunschkonzert“ mit Ernst wieder auf. Zur Tradition gehört es auch, dass Pater Ernst wie gehabt die Nubbelverbrennung an der Torburg zelebrieren wird.

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Jecke stehen traditionsgemäß Schlange, um im Lapidarium zu feiern.

Dann ist bekanntlich alles vorbei. Wirklich? Oder ist das Karnevalsinterim ein Probelauf für ein dauerhaftes Engagement im Lapidarium? Dazu sagt Wirtin Manuela Seck nur so viel: „Schauen wir mal ...“

Rund 28 Jahre lang war das Lapidarium eine Institution - weit über das Veedel hinaus. Vergangenen Sommer musste Kultwirt Ernst Mörs die Kneipe für immer abschließen. Jecke, glühende FC-Fans, Veedelsköpp, aber auch „normale“ Menschen hoffen seitdem, dass es im Lapi doch noch weitergeht.

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Lapi-Aus! Kölsche Promis und Gäste feierten im Sommer Abschied.

Nach zweimaligen Eigentümerwechsel wird derzeit das ganze Wohnhaus am Eigelstein 118 komplett saniert. Noch sei offen, was genau aus dem Ladenlokal im Erdgeschoss wird. Zum Glück steht die Theke noch und so gibt es jetzt zumindest ein jeckes Gastro-Comeback.

Hier die Öffnungszeiten

Die geplanten Öffnungszeiten: Weiberfastnacht ab 10 Uhr bis Ende offen; Freitag und Samstag jeweils ab 18 Uhr, Sonntag ab 15 Uhr, Rosenmontag ab 14 Uhr und Veilchendienstag ab 18 Uhr mit Nubbelverbrennung, die um etwa 23.30 Uhr an der Torburg beginnt.

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Ernst Mörs war 28 Jahre lang Wirt des Lapidariums. Stammgäste haben ihn für den Ruhestand im vergangenen Sommer eine Parkbank gestiftet. 

Kein Eintritt, aber Türsteher. Wer zuerst kommt, trinkt zuerst. Apropos. Das Kölsch (Gaffel, 0,2 l.) gibt es wie alle anderen Getränke für 2 Euro. Auch kleine Gerichte – Imbiss wie Frikadellen – werden angeboten. Also wie gehabt. (red)