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Musical DomeSo steht es um die Umgestaltungspläne für den Breslauer Platz

Lesezeit 3 Minuten

Das Kommerz-Hotel (vorne l.) wird voraussichtlich bestehen bleiben, während das blaue Musical-Zelt (hinten l.) verschwinden soll.

  1. Der Breslauer Platz zwischen der Johannisstraße, der Goldgasse und dem Konrad-Adenauer-Ufer soll bereits seit Jahren neu gestaltet werden.
  2. Nun liegt ein Gutachten vor, mit dem die Planungen weiter vorangerieben werden können.
  3. Bis die Bauarbeiten beginnen können, dürften allerdings noch bis zu drei Jahre vergehen.

Innenstadt – Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung der Neugestaltung des östlichen Breslauer Platzes, aber noch kein endgültiger Durchbruch: Ein Gutachten, das die Eigentümer der Fläche – der Grundstücksvermarkter Aurelis, die Deutsche Bahn und die Stadt – im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben hatten, liegt jetzt vor.

Fachleute sollten prüfen, wie das dichte Wirrwarr von Kabeln im Untergrund verlegt werden könnte, die unter anderem für die Steuerung des Zugverkehrs wichtig sind. Das war bislang der entscheidende Grund, warum mit der Planung für eine Neubebauung nicht begonnen werden kann.

Vollzug kann noch nicht verkündet werden

„Wir haben jetzt verschiedene Varianten vorliegen, die zeigen, wie man die Leitungen verlegen könnte, so dass alle Beteiligten damit zufrieden sind“, sagt Detlef Fritz, Leiter des städtischen Liegenschaftsamts. Es gebe allerdings noch keine vertragliche Einigung zwischen den drei Eigentümern.

Zunächst müssten jetzt die Kosten geschätzt werden. Danach müsse verhandelt werden, wie diese auf die Partner verteilt werden. Erst dann könne eine neue Vereinbarung geschlossen werden. Die bisherige, vor zwei Jahren geschlossene Kooperationsvereinbarung beziehe sich ausschließlich auf die Beauftragung des Gutachtens, das teuer gewesen sei.

„Ich halte es für verfrüht, den Vollzug zu verkünden, freue mich aber, dass es grundsätzlich möglich ist, die Leitungen zu verlegen“, sagt Baudezernent Franz-Josef Höing. Die Kosten – das sei bereits absehbar – würden niedriger ausfallen, als die Verantwortlichen zunächst befürchtet hätten. Die Summe werde nicht den Grundstückswert überschreiten, was das Projekt unwirtschaftlich gemacht hätte. Vor fünf Jahren stand noch ein Betrag zwischen vier und fünf Millionen Euro im Raum – dieser wird offensichtlich deutlich unterschritten.

Der Parkplatz neben dem Musical-Zelt am Kölner Hauptbahnhof.

Das Areal zwischen der Johannisstraße, der Goldgasse und dem Konrad-Adenauer-Ufer soll bereits seit Jahren neu gestaltet werden. Das Kölner Büro Büder und Menzel hatte bereits 2008 den Architektenwettbewerb zur Umgestaltung des Breslauer Platzes gewonnen.

Der westliche Teil wurde 2013 fertiggestellt. Für den östlichen Teil sieht das Konzept vier sechsstöckige Gebäudekomplexe vor. Das Kommerz-Hotel, auf dessen Grundstück die Stadt keinen Zugriff hat, soll bestehen bleiben.

„Wir werden jetzt weiter Gespräche mit Aurelis und der Deutschen Bahn führen, um zu sehen, wie es weitergeht“, sagt Höing. Es müsse noch einmal die Frage geklärt werden, welche Volumen die neuen Gebäude haben könnten und wer als Bauherr auftreten wird. Die Stadt oder der Immobilienentwickler Aurelis kämen für diese Rolle infrage.

Keine Hochhäuser

„Die Höhe ist durch die umgebende Bebauung vorgegeben“, so Höing. Hochhäuser seien keine Option. Es sei zudem noch zu klären, wer die neuen Gebäude und Fassaden gestaltet. „Das ist kein trivialer Ort, dort kommen viele Themen zusammen“, sagt Höing. Es sei wichtig, den Tunnel an der Johannisstraße und den Anschluss an den Eigelstein in die Überlegungen einzubeziehen.

„Das Ziel muss ein lebendiger Ort sein und keine Betonwüste“, so Höing. Er wolle jetzt mit den Politikern im Stadtrat ein Konzept entwickeln. Bis die Bauarbeiten beginnen können, dürften allerdings noch bis zu drei Jahre vergehen. Sobald sich Stadt, Deutsche Bahn und Aurelis vertraglich geeinigt haben, muss beim Eisenbahnbundesamt ein Planfeststellungsverfahren für die Kabelverlegung beginnen. Das alleine soll ein Jahr bis anderthalb Jahre dauern. Erst danach können die Leitungen verlegt werden.

Auch das blaue Musical-Zelt könne bis dahin stehenbleiben und genutzt werden, sagt Liegenschaftsamtsleiter Detlef Fritz. Das könnte der Oper die Möglichkeit bieten, über das Jahr 2017 hinaus die Ausweichspielstätte im Deutzer Staatenhaus zu mieten, das eigentlich zu einem Musicaltheater umgebaut werden soll.