Die Bahnhöfe Köln-West und Nippes zieren neue Streetart Gemälde. Diese halten zwar illegale Sprayer fern, aber ein Problem bleibt.
Bahnhöfe Köln-West und NippesNeue Streetart-Gemälde sollen den Vierteln „eine gewisse Identität geben“
Wer durch den Bahnhof Köln West kommt, trifft neuerdings auf bunt gestaltete Tiere und große Buchstaben, kombiniert mit grafischen Gebilden. Außerdem entdeckt er Elemente des nahen Inneren Grüngürtels und des im Bahnhof ansässigen Clubs.
Die Wandkunst im Eingangsbereich und im Treppenaufgang hat der Künstler Raphael Mohr auf einer Fläche von 160 Quadratmetern geschaffen. Auftraggeber waren die Deutsche Bahn (DB) und der Zweckverband go.Rheinland, Nachfolger des Nahverkehr Rheinland (NVR).
Am Freitag haben Kai Rossmann, Bahnhofsmanager der DB für den Raum Köln, und Wilfried Koenen, Bereichsleiter Qualität und Sicherheit bei go.Rheinland, ein positives Fazit der Umgestaltung gezogen - allerdings nicht an der Station West, sondern im Bahnhof Nippes, der zur gleichen Zeit an den Wänden der Unterführung Liebigstraße und in den beiden Treppenaufgängen einen neuen Look erhalten hat. Die Gestaltung in Nippes hat Marc Siekermann von der Hildener Werkstatt für Gestaltung (Maki) übernommen.
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Dass auch Isolatoren zu sehen sind, spielt darauf an, dass sich im Stadtbezirk, nämlich in Longerich, ein ICE-Instandsetzungswerk befindet. Ein Zweck der Neugestaltung ist nach den Worten von Rossmann, den Stationen „eine gewisse Identität im Viertel zu geben“.
Streetart in Köln-Nippes: Abstrakte Malerei mit geometrischen Formen
Türkis, Rot, Weiß und bräunliche Grautöne sind die Hauptfarben, mit denen er zu Werke gegangen ist. Wer genau hinsieht, erkennt den Namen „Nippes“ in Blockbuchstaben. Abstrakte Malerei mit geometrischen Formen dominiert. Dazwischen gesetzt sind hier und da figürliche Darstellungen, etwa eines S-Bahn-Triebwagens.
Bei den regelmäßigen Qualitätsüberprüfungen, die die go.Rheinland an den Zugangsbereichen von Bahnhöfen vornimmt, seien immer wieder „großflächige Schmierereien“ festgestellt worden, sagte Koenen. „Diese werden von den Fahrgästen als großer Makel angesehen und verursachen zudem stets hohe Kosten bei der Beseitigung.“
Die Erfahrung habe gezeigt, „dass Kunstgraffiti an solchen Stellen eine gute Lösung sind, da sie die Wände verschönern und meist nicht von illegalen Sprayern übersprüht werden. Daher haben wir uns gerne an den Kosten für dieses kreative Projekt beteiligt.“
Die Wandkunst ist mit einem Schutzlack versiegelt, sodass nachträglich aufgebrachte Graffiti ohne Schaden für die Malerei darunter entfernt werden können. Rossmann sprach von einer „deutlichen Aufwertung“ für den Bahnhof Nippes. „Ähnliche Erfahrungen haben wir schon an anderen Stationen gemacht. In den letzten Jahren haben wir mehrere Dutzend Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen mit professioneller Streetart gestalten lassen.“ Ein herausragendes Kölner Beispiel ist der Bahnhof Ehrenfeld.
2018 arbeiteten hier vier Maler von der Firma „Goodlack Fassadenkunst“ und machten die Zugänge unter Einbeziehung der Tunneldecken zu einem riesigen Kunstwerk. „Wir werden den Raum in eine friedliche visuelle Oase verwandeln“, sagte damals John Iven, der zusammen mit Ron Voigt Inhaber der Firma ist. Die Befragungen der DB haben laut Rossmann gezeigt: „In bunten, gut beleuchteten Unterführungen fühlen sich Reisende deutlich wohler. Mit attraktiven Bahnhöfen wollen wir die Menschen vom System Schiene überzeugen.“
Taubenproblem bleibt an Bahnhöfen in Köln bleibt
Die Beleuchtung der Zugänge in den Bahnhöfen Nippes und West Nippes werde noch erneuert. Bleibt ein Problem zu lösen, zu dem Rossmann sagte: „Was uns umtreibt, ist die Vielzahl der Tauben, die Dreck hinterlassen.“ Eventuell werde man für den Bahnhof Nippes ein Taubenhaus anschaffen.