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SchönTrinken in KölnIn der Bar „Zest and Spice“ ist jeder Cocktail eine Überraschung

Lesezeit 3 Minuten
Barchef Samuél Antonio Bernardo steht an der Bar und hat einen Shaker in der Hand. Er lächelt in die Kamera.

Zest and Spice-Barchef Samuel Antonio-Bernardo mixt spektakuläre Drinks.

Die „Toddy Tapper“-Betreiber haben eine neue Bar im Rathenau-Viertel eröffnet. Unsere Kolumnistin hat sie getestet.

Sonnenuntergangshitze, leichte Champagnercocktails, ein dichtes Blätterdach, das Schatten spendet – die kleine Außenterrasse hat die „Toddy Tapper“ Bar in ein lauschiges Kleinod verwandelt. Serviert werden äußerst empfehlenswerte Kreationen wie Kalifa Martini und Dancing with Sakura. Wasser wird ohne darum zu bitten aus- und nachgeschenkt. Problemlos könnte man hier versanden, im sanften Lichterglanz, bei leisem Gemurmel tiefer ins Polster rutschen und sich weiter in den Abend treiben lassen.

Eva Reik

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Aber dann hört man, eher zufällig, dass der Besitzer Indika Silva für Zuwachs gesorgt hat, und kürzlich eine zweite Bar in der Innenstadt eröffnete. Der Abschied vom Terrassenplatz fällt wahrlich nicht leicht, aber das journalistische Selbstverständnis fordert: Umzug. Von der seit acht Jahren bestehenden Institution in das erst Ende Juni eröffnete Lokal „Zest and Spice“.

Ausschließlich hauseigene Drinks auf der Karte

Mit dem Fahrrad dauert der Weg vom Agnesviertel in die Lindenstraße gerade mal zehn Minuten. Der luftige Raum mit Stuck und langem Tresen ist so leergefegt wie die ganze Innenstadt in den Sommerferien. Trotzdem empfängt Samuel Antonio-Bernardo zu fortgeschrittener Stunde freundlich und strahlend.

Barchef Bernardo stellt ein Cocktailglas auf den Tresen.

Überraschend, komplex: der Cocktail Yasuke

Man kennt ihn aus dem Toddy Tapper. Jetzt ist er Barchef in der neuen Lokalität und beeindruckt auch hier mit seiner Fähigkeit, nicht nur zwei auf Eis geschüttelte Cocktails zeitgleich zubereiten zu können, sondern mit der Auswahl ausschließlich hauseigener Drinks auf der Karte. Allein die von ihm entwickelte Karte beinhaltet viel mehr als die Aneinanderreihung wohl sortierter Buchstaben. Es sind aquarellige Farbtupfer, deren Titel „I Can Taste Color“ wahrlich nicht zu viel versprechen: sie stehen für Aroma, Stärke und Exotik – Malerei fürs Glas sozusagen.

Notenreich und hochkomplex: Die Cocktails überraschen

Trotz einer gewissen Richtungsweisung in der Beschreibung sind die Cocktails Überraschungen: Es sind notenreiche Sensationen, hochkomplexe Mixturen. Bestes Beispiel ist Yasuke. Selbst wenn gewisse Ressentiments gegen die Zutat Banane bestehen sollten, muss man diesen Cocktail probieren. Vornehmlich der Duft erinnert an die Frucht, geschmacklich ist sie nur mild wahrnehmbar. Stattdessen kommen Erdnuss- und Reisnoten zur Geltung und vor allem spürbar der Bourbon Whiskey, der, bevor er ins Glas kommt, als Cordial angesetzt wurde.

So schlicht wie dieses Getränk im niedrigen Glas serviert wird, steht auch bei der Yuzu Margherita – mit fruchtig-säuerlichem Aroma der Yuzu-Frucht, Limette und Tequila – der Inhalt im Mittelpunkt: Es sind Gläser mit erfreulich wenig Chichi.

Auch wenn sich die Zest and Spice-Bar gerade noch in der Aufwärmphase befindet, darf man den erfahrenen Betreibern Glauben schenken: Ab Herbst wird es auch in der schlicht gehaltenen Lokalität kuschelig.

Zest and Spice, Lindenstraße 75, 50674 Köln | Öffnungszeiten: Di –Do 18 – 24 Uhr, Fr + Sa 18 – 2 Uhr

Ein Champagnerglas steht auf dem Tresen und ist mit einer kleinen weißen Blüte verziert. Im Hintergrund sieht man verschwommen den Barchef stehen.

Der alkoholfreie Cocktail Sun-Ya in der Bar Zest and Spice typisch serviert – kein Chichi am Glas, der Inhalt zählt.

Die Zest and Spice-Bar in Kürze:

  1. Was muss man unbedingt probieren? Yuzu Margarita, Yasuke, Sri Lankano. Allesamt exotische Cocktails mit hohem Überraschungswert.
  2. Was kosten die Cocktails? 12 – 16 Euro, 11 Euro der alkoholfreie Cocktail Sun-Ya
  3. Gibt es auch Kölsch? Gaffel Wiess 4,00Euro (0,33l)
  4. Wer geht dahin? Das wird sich noch zeigen.
  5. Wie alt sind die Gäste? Ab 18 Jahre.
  6. Welches ist der beste Tag? Vermutlich wird es Freitag und Samstag voller, geplant sind DJs.
  7. Läuft Musik? Leichte Sommervibes.
  8. Gibt es etwas zu essen? Bisher noch nicht. Das wird sich noch ändern.
  9. Das Besondere: Eine kleine Terrasse im Hinterhof sieht vielversprechend aus, wird aber erst im nächsten Sommer eröffnet.