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„Meilenstein für die Umgestaltung“Kölner Ringe haben durchgehenden Radstreifen

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Das Foto zeigt einen Radfahrstreifen am Hohenzollernring.

Wie hier auf dem Hohenzollernring wurde auch auf dem Salierring ein Autofahrstreifen in einen Radfahrstreifen umgewandelt.

Sowohl im Bereich Barbarossaplatz als auch am Hansaring ist die Verkehrsführung für Radfahrer verbessert worden.

Fahrrad-Streifen mit einer Breite von zweieinhalb Metern, 1500 neue Abstellplätze für Räder statt Auto-Parkflächen und Platz für Sharing-Angebote: Die Stadt hat auf den Kölner Ringen die Arbeiten zur Umwandlung eines Autofahrstreifens in einen durchgehenden Radfahrstreifen abgeschlossen. Auf fünf der knapp sechs Kilometer langen Gesamtstrecke gibt es nun in beiden Fahrtrichtungen eine eigene Fahrradspur.

„Ein Meilenstein für die fahrradfreundliche Umgestaltung der Kölner Ringe ist erreicht“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei einer Ortsbegehung entlang des jetzt fertig gestellten Abschnitts vom Barbarossaplatz Richtung Süden auf dem Salierring. Sie hatte sich am Freitagmittag mit Kölns Verkehrsdezernent Ascan Egerer und Jürgen Möllers, dem Fahrradbeauftragten der Stadt, vor Ort ein Bild gemacht und zeigte sich begeistert, dass „ein Thema, dass mich meine ganze Amtszeit lang begleitet“ inzwischen „eine so positive Entwicklung“ genommen habe.

Stellvertreter der Bürgerinitiative „Ring Frei“ zeigt sich zufrieden

Denn seit Beginn der Bürgerinitiative „Ring Frei“ im Jahr 2015 sei die „nötige und wichtige Umwandlung der Infrastruktur der Stadt hin zu mehr nachhaltiger Mobilität“ durchaus von kontroversen Vorstellungen bei Planung, Umsetzung und Geschwindigkeit geprägt gewesen, so Reker. Die Stadt Köln sei mit dem bundesweiten Projekt zum Vorreiter geworden, hob auch Egerer hervor, der sich bei allen Akteuren für die „in Richtung Konsens und Dialog wandelnde Zusammenarbeit“ bedankte – darunter Reinhold Goss, stellvertretend für die Bürgerinitiative (BI) „Ring Frei“.

„Die Umgestaltung der Kölner Ringe wirkte lange wie ein Flickenteppich, das Ergebnis ist jetzt deutlich zufriedenstellender, als das zu Beginn des Projekts der Fall war“, räumte der BI-Sprecher am Freitag ein. Wie sehr auch „zahllose Beschlüsse der Bezirksvertretung Innenstadt und beständiges Einwirken von außen auf den Fortschritt dieser Initiative“ notwendig und letztlich hilfreich gewesen sei, das wollte am Freitag auch Andreas Hupke (Grüne), Bürgermeister des Bezirks Innenstadt/Deutz, ergänzt wissen.

Statistik belegt, dass sich Verkehr und Unfälle reduziert haben

Neben der Umwandlung eines Auto- in einen Rad-Fahrstreifen im Bereich Barbarossaplatz ist die Infrastruktur für Radfahrende inzwischen auch am Hansaring ausgebaut worden. „Mit diesem Lückenschluss steht Radfahrenden nun in beiden Fahrtrichtungen auf einer Länge von jeweils etwa fünf Kilometern eine sichere und komfortable Strecke zur Verfügung“, erläuterte Möllers, der über die Jahre ein Team aus 30 Mitarbeitenden aufgebaut hat. Er sei froh, dass die Zahlen und Nutzungsentwicklungen dem Um- und Ausbau der Ringe entsprächen, sagte er.

So zeige die Statistik, dass sich der Kfz-Verkehr auf den entsprechenden Straßen kontinuierlich um bis zu 30 Prozent verringert habe. Auch Unfälle mit schwerverletzten Personen haben sich halbiert – die Anzahl sank von 34 auf 17 Fälle.

An Orten, an denen besondere Umsicht geboten sei, etwa bei Ampelanlagen, sei punktuell der Asphalt der Radwege als Warnhinweis rot eingefärbt worden. Für die Zukunft wollen Egerer, Möllers und Reker nun auch schnell die Fertigstellung des fehlenden Ring-Bereichs rund um den Ebertplatz angehen, wie sie ankündigten. Hier stünden allerdings noch die entsprechenden politischen Entscheidungen aus. Bis dahin werde die Stadt allerdings versuchen, mit Interimsmitteln die drängendsten Problemstellen für den Fuß- und Radverkehr im Blick zu behalten.