Sieger gekürtNach sechs Jahren stehen die Pläne für das Laurenz-Carré am Kölner Dom
- Der Hochbauwettbewerb zum Laurenz-Carré in der Kölner Innenstadt ist entschieden.
- Eine Jury hat das Büro Kister Scheithauer Gross (KSG) aus Köln als Sieger des Architektenwettbewerbs gekürt.
- Die neuen Gebäude sind für Büros, Einzelhandel, Gastronomie und Wohnungen vorgesehen.
Köln-Innenstadt – Das lange Warten auf eine neue Bebauung für das ehemalige WDR-Karree südlich des Roncalliplatzes und für die benachbarten Grundstücke hat ein Ende. Eine Jury hat das Büro Kister Scheithauer Gross (KSG) aus Köln als Sieger des Architektenwettbewerbs gekürt. Der Eigentümer Gerchgroup will die bestehenden Gebäude auf dem Areal zwischen der Sporergasse und den Straßen Am Hof und Unter Goldschmied sowie Laurenzplatz abreißen.
Lediglich das unter Denkmalschutz stehende Senats-Hotel soll bestehen bleiben und nach einer grundlegenden Sanierung wieder als Hotel genutzt werden. Die neuen Gebäude sind für Büros, Einzelhandel, Gastronomie und Wohnungen vorgesehen.
Der Siegerentwurf für das Laurenz-Carré – so nennt die Gerchgroup ihr Projekt – habe die Jury vor allem durch seine „architektonische Balance, indem er Stilelemente der frühen Jahre des 20. Jahrhunderts aufgreift und mit einer zeitgenössischen und modernen Formsprache kombiniert“ überzeugt . Das Ergebnis füge sich hervorragend in das sensible städtebauliche Umfeld ein und werde diesem besonderen Standort somit gerecht, heißt es in der Begründung.
Langwieriger Streit zwischen Gerchgroup, Stadt und Ratspolitikern
„Wir freuen uns, den Wettbewerb Laurenz-Carré mit diesem tollen Ergebnis abzuschließen und gemeinsam mit der Stadt Köln nun den passenden Entwurf für diesen besonderen Standort gefunden zu haben“, sagte Alexander Pauls von der Gerchgroup. Die Gemeinsamkeit zwischen dem Investor und der Stadtverwaltung ist keine Selbstverständlichkeit. Mitten während des Wettbewerbs kam es zu einem heftigen und langwierigen Streit zwischen der Gerchgroup auf der einen und der Stadt sowie den Ratspolitikern auf der anderen Seite. Dabei ging es im Wesentlichen darum, wie das Areal bebaut werden darf.
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Während der Investor auf größtmögliche Freiheit drängte, wollten Stadt und Politik Einfluss auf die Entwicklung nehmen. Dabei ging es unter anderem um die Höhe und Dichte des neuen Quartiers, aber auch um das Thema Sozialwohnungen.
Im April dieses Jahres legten die Kontrahenten ihren Streit bei und schlossen einen städtebaulichen Vertrag. Die Gerchgroup verpflichtete sich unter anderem, 30 Prozent der neu entstehenden Wohnungen als gefördert auszuweisen, so dass dort Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein unterkommen werden.
Baudezernent Markus Greitemann ist zufrieden
„Ich freue mich, dass ein Entwurf ausgewählt wurde, der sich in die geschichtsträchtige Umgebung des Roncalliplatzes einfügt und dabei das angrenzende Ensemble zeitgemäß weiterdenkt“, sagte Baudezernent Markus Greitemann als Reaktion auf den Beschluss der Jury. Die Entscheidung des Hochbauwettbewerbs leiste einen wichtigen Beitrag zum gemeinsamen Ziel, das Laurenz-Carré zügig umzusetzen und den Bereich im unmittelbaren Umfeld des Doms zu einem neuen, gemischt genutzten Quartier zu entwickeln. Das Büro KSG-Architekten hatte bereits den städtebaulichen Wettbewerb für sich entscheiden und jetzt auch den Hochbauwettbewerb.
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Damit neigt sich eine lange Wartezeit auf eine Neuentwicklung südlich des Doms dem Ende zu. Sechs Jahre sind vergangen, seit die Pläne erstmals bekannt wurden. Das Areal hatte innerhalb weniger Jahre drei Mal den Eigentümer gewechselt, bis die Gerchgroup es erwarb. Zunächst kaufte das Kölner Unternehmen Lammerting die Grundstücke zusammen und gründete die Unter Goldschmied GmbH, dann übernahm der niederländische Konzern Corio, ein Spezialist für den Bau von Shopping-Centern, der später von Klépierre übernommen wurde. Ein Einkaufszentrum gehörte aber zu den Neubauvorhaben, die bei der Stadt auf Gegenwehr stießen. Die Gerchgroup will bis zum Jahresende die ersten Gebäude auf dem Areal abreißen und danach mit den Bauarbeiten beginnen.