Köln – Ein goldenes Jubiläum bei einer Tanzgruppe ist selten im Kölner Karneval. Mit viel Musik und Gesang, mit den Bläck Fööss zum Finale und natürlich jeder Menge Tanz von aktuellen und ehemaligen Mitgliedern feierten jetzt die Höppemötzjer im gut gefüllten Sartory ihr 50-jähriges Bestehen.
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn nutzte die Gelegenheit, vor den versammelten Präsidenten, Vorsitzenden und vor allem den Literaten vieler Karnevalsgesellschaften nochmals auf die Bedeutung des karnevalistischen Tanzes hinzuweisen, dem ja auch das Motto „Mir Kölsch danze us der Reih“ der vergangen Session gewidmet war. Mit seiner Rede sorgte Kuckelkorn, wie der Express berichtet, für eine Menge Aufsehen im Saal. „Das Motto darf jetzt nicht einfach so versickern. Das soll schon nachhaltig sein, denn unser Ziel muss ganz klar sein, den Tanz im Kölner Karneval weiter zu stärken.“
Beschluss des Komitees verkündet
Und dann verkündete er noch einen aktuellen Vorstandsbeschluss des Komitees, dass man als Fastelovends-Offizielle in der Session 2020 nur Veranstaltungen besuchen werde, bei denen Tanzgruppen auftreten.
Für die Sitzungsprogramme 2019 stehen die Termine der Musikgruppen und der Redner. Da in zwei Wochen von den Literaten noch die Tanzgruppen in die Lücken hinzugebucht werden, wolle man mit dem Beschluss, so Kuckelkorn, „Druck auf die Literaten maufbauen. Denn leider sind trotz Motto und Lippenbekenntnissen keine Änderung in deren Buchungsverhalten zu erwarten.“ Zudem plant der Festkomitee-Vorstand an freien Tagen („Wer will und kann“) die Tanzgruppen auf ihren Touren durch die Säle begleiten. Kuckelkorn: „Auch bei für uns wichtigen Terminen bringen wir künftig jeweils eine Tanzgruppe mit. Darauf freue ich mich schon.“
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Die Idee fand durchaus Anklang. „Ich finde es sehr gut, dass das Festkomitee den Tanzgruppen den Rücken stärkt“, sagt Kölns größter Programmplaner, Horst Müller von der Agentur alaaf.de, gegenüber dem Express. „Das ist noch einmal Ansporn für alle Vereine und Kunden, sich für die Tanzgruppen zu begeistern.“ Müller vertritt inzwischen auch die Höppemötzjer, die bislang unter der Regie der Kölschen Narren-Gilde liefen, sich aber im Frühjahr von der KG getrennt haben.„Die Tänzer sehen sich nicht mehr als Anhängsel ihren Gesellschaften, in denen sie oft nicht die erwartet Wertschätzung genießen“, weiß Kuckelkorn. „Sie sind selbstbewusster und eigenständiger geworden.“
So auch die Jubilare von den Höppemötzjern, bei denen auch für den Nachwuchs gesorgt ist. Die zugehörige Kinder- und Jugendtanzgruppe zählt mehr als 40 Jungen und Mädchen. Für die „Großen“ stehen rund 90 Auftritte im Jahr an. Zahlen, die ausbaufähig sind. So sei schon abgesprochen, dass die Tanzgruppen verstärkt auch den Sitzungskarneval in den Mittags- und Nachmittagsstunden, etwa bei den zahlreichen Mädchen-Sitzungen, begleitensollen, sagt Müller: „Wirklich sensationell ist, dass viele der Tänzerinnen und Tänzer für solche Auftritte Teile ihres Jahresurlaubs einsetzen wollen.“