Benny und Katie aus Australien wollten eigentlich nur ihre Begeisterung teilen – mit der Reaktion des Köbes hatten sie nicht gerechnet.
„Verdammt, niemand sagt das“Kölner Köbes sorgt bei Touristen-Pärchen für Verwirrung
Eine Münze im Trevi-Brunnen in Rom versenken, ein Frühstück in Mailands Marchesi oder wie die Beatles über den Zebrastreifen an der Abbey Road: Benny und Katie aus Australien bereisen die ganze Welt. Bereits seit mehr als 10 Jahren ist das Pärchen unterwegs. Der Ausflug in ein Kölsch-Lokal in der Domstadt am Rhein sorgte bei den Reisebloggern jedoch für Verwirrung.
Reiseblogger-Pärchen besucht die ganze Welt – unter bestimmten Regeln
Für ihre Reisen haben Benny und Katie eine feste Regel aufgestellt. Jeder von ihnen darf die Stadt, die sie aktuell besuchen, auf seine eigene Weise entdecken. Während Katie gerne strukturiert vorgeht, im Vorfeld die schönsten Sehenswürdigkeiten recherchiert und sich ausführlich vorbereitet, lässt sich Benny einfach treiben und taucht völlig unvorbereitet in den Trubel ein.
Daher auch der Name des Reiseblogger-Pärchens: „Planned vs Rogue“, was soviel heißt wie „geplant gegen wild“.
Touris lassen Tag von Kölner Passanten bestimmen: „Dann musst Du ins Päffgen!“
Für seinen Tag in Köln hatte sich Benny eine besondere Strategie überlegt. Er fragte einfach Menschen, die er auf den Straßen traf, was er und seine Partnerin Katie als Nächstes in Köln unternehmen sollten.
Als Benny das Gespräch bei einem zufälligen Treffen mit dem Kölner Tim auf seine Vorliebe zum Bier lenkt, reagierte Tim sofort: „Uh, Kölsch? Dann musst Du ins Päffgen!“
Kölsches Bier – kölsche Gepflogenheiten
Tatsächlich kein schlechter Tipp, denn das Päffgen ist eine feste Institution in Köln und steht seit 1884 für Kölschgenuss. Doch nicht nur das Bier ist in Köln besonders, auch die „kölsche Art“ der Köbesse (Kellner in Kölschlokalen) ist unverwechselbar.
Das konnten auch Benny und Katie bei ihrem Besuch im Päffgen schnell feststellen. Denn die Begegnung mit dem Köbes hinterließ bei dem Pärchen eine nachhaltige Verunsicherung.
Australier wollen im Päffgen in Köln mit „wunderbar“ punkten
Die Australier hatten bei ihren vorherigen Trips durch Deutschland ein paar umgangssprachliche deutsche Floskeln aufgeschnappt. Um nicht als Touristen aufzufallen, wollten sie diese natürlich auch bei ihrem Besuch in der Kölsch-Kneipe unterbringen.
Als die Beiden ihre frisch gezapften Kölsch in Empfang nahmen, jubelten sie in bestem Deutsch: „Ah, wunderbar!“ Mit der trockenen Reaktion des Köbes hatten sie allerdings nicht gerechnet.
Köbes redet sich in Rage: „Verdammt nochmal“
„Weißt Du, eigentlich sagen wir dieses Wort nicht in Deutschland“, entgegnete der nämlich. Der Köbes weiter: „Niemand sagt hier ‚wunderbar‘. Aber alle aus Amerika, aus England, aus Australien, alle sagen immer ‚Ya ya, wunderbar‘. Verdammt nochmal niemand sagt hier ‚wunderbar‘, das ist ein ganz ungebräuchliches Wort.“
Vor allem Benny war etwas verwundert über die Reaktion des Köbes und erklärte später mit leicht ironischer Verzweiflung: „Ich habe keine 24 Stunden gebraucht, um mich von einem Deutschen anschnauzen zu lassen. Also das ist doch ein Erfolg!“
Das Bier und ein paar ordentlich deftige Brauhaus-Spezialitäten ließen sich die beiden Australier dann aber schmecken und zeigten sich begeistert vom Essen und Trinken im Päffgen – nur das Wort „wunderbar“ vermieden sie anschließend peinlich genau.