AboAbonnieren

Schlechte WasserqualitätVolksgartenweiher in Kölner Südstadt wird aufwendig saniert

Lesezeit 3 Minuten
Volksgarten WEiher

Der idyllische Weiher im Volksgarten.

Clemens Schminke – Der Volksgartenweiher in der Südstadt wird aufwendig saniert. Die Arbeiten sollen im September 2022 beginnen, sagte Birgit Konopatzki, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Stadtentwässerungsbetriebe (Steb), als sie am Donnerstag die Bezirksvertretung Innenstadt über den Plan informierte. Die Steb sind seit 2017 zuständig für 15 Parkweiher in der Stadt.

Mit der Sanierung soll zum einen der Betriebs- und Wartungsaufwand bei der Unterhaltung des 1,3 Hektar großen Gewässers verringert und zum anderen dessen ökologischer Zustand verbessert werden. Ein Problem ist, dass der einen Meter tiefe Weiher, der von 1887 bis 1889 angelegt wurde, viel Wasser verliert, denn die alte Sohle aus Ton, Beton und Asphalt ist zu durchlässig. Überdies ist die Qualität des Wassers schlecht. Wegen des Kots von Vögeln und deren Fütterung enthält es zu viele Nährstoffe, die das Wachstum von Algen fördern; sterben sie ab und werden von Bakterien zersetzt, wird Sauerstoff verbraucht.

Invasive Tierarten kehren nicht zurück

Noch in diesem Dezember würden die Steb die Genehmigungsunterlagen für das Vorhaben einreichen, sagte Konopatzki. Im September 2022 sollen die Tiere geborgen und umgesiedelt werden. Dazu zählen etwa Schmuckschildkröten, Fische wie Hechte, Karpfen und Zander sowie Vögel, etwa Bless- und Teichhühner, Kanada- und Nilgänse. Nach der Sanierung sollen die Tiere zurückkehren – mit Ausnahme der invasiven, also nicht einheimischen Arten. Im Oktober 2022 wird damit begonnen, das Weiherbecken zu leeren und von Schlamm zu befreien.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die weitere Planung sieht vor, das Becken zu vertiefen und den Grund mit Kunststoff abzudichten. Dabei wird darauf geachtet, Bäume, die am Ufer stehen, nicht zu beschädigen. Der Kahnweiher wird dann mit einem Schaumsprudler – vergleichbar der Fontäne, die bisher für die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff sorgt – und einer Anlage ausgestattet, die Phosphat eliminiert. Die gesamten Arbeiten, die Bezirksbürgermeister Andreas Hupke als „Riesenprojekt“ bezeichnete, werden voraussichtlich bis zum Sommer 2024 dauern. Die Kosten werden mit rund fünfeinhalb Millionen Euro veranschlagt.

Die Baumaßnahmen brächten nur „minimale Einschränkungen“ mit sich, sagte Konopatzki. Der Betreiber des Biergartens sei informiert. Die Gastronomie könne die ganze Zeit über weiterlaufen, nur der Kahnbetrieb müsse eingestellt werden. Der Volksgartenweiher ist neben dem Floraweiher der älteste der Kölner Parkweiher. Er entstand, als der Volksgarten angelegt wurde, der seit 1890 auf dem Gelände des ehemaligen Fort IV existiert. Der Weiher liegt etwas vertieft im Gelände. Gespeist wird er über einen erhöht liegenden Wasserfall. Zuletzt haben die Steb den Blücherparkweiher erneuern lassen. Im April 2020 wurde der Neubau des Beckens, das deutlich vertieft wurde, abgeschlossen. Durch die Sanierung konnte der enorme, kostspielige Grundwasserverbrauch verringert werden.