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„Mit Kanonen auf Spatzen geschossen“Empörung über Streit am Kölner Eifelwall

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Eifelwall Köln

Der Treffpunkt am Eifelwall wurde von der Stadt Köln geräumt.

Köln-Innenstadt – Wenige Tage nachdem Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) am Eifelwall aus Paletten zusammengesetzte Sitzmöbel und Blumenkübel entsorgt haben, wirkt der vorher bei den Bewohnern der Südstadt beliebte Treffpunkt verwaist. Rund um die Brückenpfeiler haben Unbekannte zumindest einige Topfblumen arrangiert, auf dem Boden stehen noch wenige Holzpaletten.

Das städtische Ordnungsamt hatte den für den Autoverkehr gesperrten Bereich in der vergangenen Woche räumen lassen, weil die „Sondernutzung“ nicht genehmigt war und Rettungswege versperrt würden.

Wo das Ordnungsamt jede Menge Probleme sieht, sieht die Stadtplanerin und Architektin Christl Drey einen „wunderbaren und tollen Ort“. „Ich fahre hier jeden Tag mit dem Fahrrad vorbei und halte das für eine ganz tolle Ecke in unserer Stadt“, sagt Drey, die dem Vorstand des Haus der Architektur Köln angehört, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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Stadtplanerin und Architektin Christl Drey ist empört

Der Eifelwall sei die einzige Verknüpfung zwischen dem Inneren Grüngürtel und dem Volksgarten – sie verbinde also zwei wichtige Grünflächen miteinander. „Dass sich hier Menschen getroffen haben, bedeutet eigentlich eine riesige Chance“, sagt Drey. Sie sei entsprechend empört darüber, dass das Ordnungsamt den Treffpunkt einfach geräumt hat – nach Angabe der Behörde hatten sich Anwohner beschwert.

„Mir ist rätselhaft, wen das gestört hat“, sagt Drey. Der Bereich befinde sich weit genug von der nächsten Wohnbebauung weg und sei geradezu ideal als Ort, um etwas auszuprobieren. „Da wurde mit Kanonen auf Spatzen geschossen“, sagt die Architektin.

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Aus freiraumplanerischer und baukultureller Sicht eigne sich der Abschnitt am Eifelwall hervorragend für ein Zwischennutzungsprojekt. „Ich könnte mir eine offene Ideenwerkstatt vorstellen, an der jeder teilnehmen kann, der sich beteiligen will“, sagt Drey. Eine so große freie Fläche in der Innenstadt, auf der sich ein Treffpunkt entwickle, sei selten. Davon gebe es in Köln viel zu wenig Orte.

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Die Grünen hatten am Montag angekündigt, einen Weg suchen und finden zu wollen, damit die Sondernutzung am Eifelwall legalisiert wird. Alternativ sei auch eine Duldung denkbar, dann müssten allerdings klare Regeln aufgestellt werden, damit genug Raum für Fußgänger und Radfahrer übrig bleibt.

Das sagt die Kölner SPD zum Eifelwall

Die SPD-Ratsfraktion hat sich am Dienstag ebenfalls zu dem Vorgang geäußert. „Am Eifelwall ist in den vergangenen Monaten etwas entstanden, was es ihn in unserer Stadt leider viel zu selten gibt. Ein Ort der Begegnung, des Zuhörens, des nachbarschaftlichen Zusammenhalts“, sagt SPD-Fraktionschef Christian Joisten. Dieses gesellschaftliche Engagement sei nur zu begrüßen.

„Umso unverständlicher ist es, dass die Ordnungsdezernentin nun jedes Fingerspitzengefühl vermissen lässt und diese kleine Oase lieber zerstören lässt, anstatt ins Gespräch zu gehen“, so Joisten. „Lieber 'harte Hand' statt Dialogbereitschaft – das spricht Bände.“

So werde künftiges Engagement im Keim erstickt. Das habe nichts mit einem offenen und toleranten Köln zu tun. Die SPD fordert Stadtdirektorin Andrea Blome auf, sich mit den Anwohnenden an einen Tisch zu setzen und eine Lösung im Sinne aller Beteiligten zu finden.