Deutsch-lettisches Gipfeltreffen in Köln: Matthias Schubert wurde in sein Amt als lettischer Honorarkonsul eingeführt.
Botschafterin zu GastTüv-Manager als Honorarkonsul von Lettland eingeführt
Schon seit 20 Jahren unterhält der Tüv Rheinland enge Geschäftsbeziehungen zu Lettland. Neben Prüfstellen in der Hauptstadt Riga gibt es an zahlreichen weiteren Standorten in dem baltischen Land Niederlassungen des Technischen Überwachungsvereins, der weltweit vertreten ist. „Um 35 Prozent ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Lettland von 2012 bis 2022 gesunken“, verdeutlichte Matthias Schubert, Vizepräsident Mobilität beim Tüv, den Anteil seines Unternehmens an der Sicherheit im Straßenverkehr in Lettland. Er ist nun in besonderer Weise mit dem Land verbunden: Bei einem Festakt in der obersten Etage des Tüv-Hochhauses, dem Sky Cologne, wurde er in sein Amt als neuer Honorarkonsul von Lettland eingeführt.
Nicht nur für die Verkehrssicherheit will sich Schubert weiter einsetzen, sondern ein „Brückenbauer“ sein zu dem 1,9-Millionen-Einwohner-Land an der Grenze zu Russland. Lettland sei sehr stark im Bereich Digitalisierung und bringe viele erfolgreiche Start-ups hervor. Firmen in NRW könnten von deren Dienstleistungen und Produkten profitieren, meint auch die lettische Botschafterin Alda Vanaga, die den neuen Honorarkonsul in ihrer Rede begrüßte.
Vanaga gab sich als großer Köln-Fan zu erkennen, lebte sie doch in den 90er Jahren für mehrere Jahre in Westhoven. Beeindruckt zeigte sie sich am Rande der Veranstaltung von der beharrlichen Unterstützung der Deutschen für die Ukraine, sei es bei der Aufnahme von Geflüchteten oder der Unterstützung von Waffenlieferungen an die Ukraine. Für sie und ihr Land stehen der Schutz durch die NATO und die Mitgliedschaft in der Europäischen Union an oberster Stelle. Und: In Lettland würde niemand darauf kommen, sich über den Fluglärm beschweren, wenn NATO-Flugzeuge den Luftraum kontrollieren. „Alle sind froh über die Präsenz der Verbündeten“, so die Botschafterin.
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Lettischer Austausch-Journalist beim „Kölner Stadt-Anzeiger“
Oberbürgermeisterin Henriette Reker erinnerte in ihrer Rede daran, wie leicht man in Deutschland als Land im Herzen Europas das Gefühl verlieren kann dafür, „wie es ist, an der Peripherie Europas zu leben“. „Russland erträgt es nicht, dass die baltischen Staaten ihren eigenen Weg gehen“, sagte Reker und verwies auf zahlreiche Störmanöver aus Lettlands östlichem Nachbarland, von Cyber-Attacken bis zur gezielten Lenkung ukrainischer Flüchtlinge an die Grenzen zum Baltikum. Zu Gast bei der feierlichen Einführung waren zahlreiche Repräsentanten der lettischen Gemeinde in Nordrhein-Westfalen und Jekabs Krumins aus dem lettischen Kuldiga, der gerade im Rahmen eines Journalisten-Austauschprogramms beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ hospitiert.
Für den 22-Jährigen war es ein besonderes Erlebnis, bei seinem ersten Aufenthalt in Deutschland gleich der Botschafterin seines Landes persönlich zu begegnen. „Es ist toll. Alda Vanaga hat mich zu sich nach Berlin in die Botschaft eingeladen. Das ist eine sehr große Ehre für mich“, so der junge Mann. Viele Exil-Letten haben sich während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Bonn und Münster angesiedelt. Heute leben etwa 10.000 lettisch-stämmige Deutsche in Nordrhein-Westfalen. Eine besondere Anlaufstation finden sie nun weiterhin in Köln. Auch der scheidende Honorarkonsul, Bruno Braun, war für den Tüv tätig.