„So etwas hat es hier noch nie gegeben“, sagt ein Uniklinik-Vertreter. Die Forschungsarbeiten ruhen nun, bis die Räume wieder gründlich getrocknet sind.
Schockmoment an Kölner UniklinikAnlage sprühte nachts Wasser in Labor mit HI-Viren
Freitagnacht, 1.30 Uhr: An der Uniklinik fließt Wasser in ein Labor. In dem Labor, das im „Zentrum für Molekulare Medizin Köln“ (ZMMK) angesiedelt ist, befinden sich Proben mit HI- und Hepatitis-C-Viren. „So etwas hat es hier noch nie gegeben“, sagt ein Uniklinik-Vertreter, der nicht namentlich genannt werden will. Die Klinik bestätigt den Vorgang auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Und nennt auch den Grund: „Durch einen Rauchmeldealarm ohne Brandereignis in einer Spülküche ist auch die Sprinkleranlage in zwei Laborräumen ausgelöst worden.“
Probengefäße wurden nicht beschädigt
Noch in der Nacht laufen die Ermittlungen. Der Grund für den Alarm kann vorerst nicht ausgemacht werden, klar ist aber: Gebrannt hat nichts. Ob es im Vorraum des Labors tatsächlich zu warm war oder ob es sich um einen Fehlalarm handelte, ist noch nicht klar. „Es wurden keine Probengefäße mit genetisch veränderten Organismen beschädigt“, teilt die Klinik mit. Das Löschwasser stand mehrere Zentimeter tief in dem nach außen abgedichteten Labor, das nach außen abgeriegelt ist, „wie in einer Wanne“, beschreibt jemand.
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Über die Feuerwehr, die sofort vor Ort war, sind auch die Verantwortlichen alarmiert worden und waren schnell vor Ort. Rund 2000 Liter Wasser sollen einer Schätzung zufolge von der Decke gekommen sein. Die gute Nachricht: Das Löschsystem funktioniert so, wie es funktionieren soll. Im Brandfall hätte es wohl keine größeren Schäden gegeben. Auch die Proben sind offenbar noch brauchbar.
Kölner Uniklinik: Vorfall hätte in der Pandemie wohl Behandlungen betroffen
Am Montag war die Bezirksregierung in dem Labor, um die Lage zu bewerten. Das Ergebnis der Analyse: Die Räume müssen gründlich getrocknet werden, bis sie wieder genutzt werden können. Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist der Vorgang ärgerlich, mehrere Forschungsprojekte verzögern sich durch das Ereignis. In der Corona-Pandemie hätten die Folgen allerdings schwerwiegender sein können.
In dieser Zeit wurden in demselben Labor noch Corona-Proben von Patienten ausgewertet, die in der Klinik lagen und an den Folgen ihrer Infektion teilweise schwer erkrankt waren. Die Untersuchungen dienten damals auch der Therapie, mit ihnen konnten die Forscher teils wichtige Informationen für die behandelnden Ärztinnen zur Verfügung stellen.
„Die Anlage ist noch bis zur kompletten Überprüfung aller technischer Geräte außer Betrieb und wird erst nach Freigabe durch die Bezirksregierung wieder in den Betrieb gehen“, teilt die Klinik offiziell mit. Das Wasser wurde sofort ausgesaugt, durch den Kontakt mit den Reagenzgläsern ist offenbar keine Gefahr entstanden.
Die Proben, in Kühlschränken gelagert, sind weiterhin nutzbar – zumindest gibt es bislang keine Hinweise in andere Richtungen. „Wir hätten gerne drauf verzichtet“, sagt die Person, die an der Uniklinik arbeitet. Doch die Erleichterung überwiegt. Klinik und Feuerwehr werden das System, das den Feueralarm ausgelöst hat, überprüfen.