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Weihbischof SchwaderlappComeback in Köln nach Pastoraleinsatz in Afrika

Lesezeit 3 Minuten
Schwaderlapp NEU dpa 180321

Dominikus Schwaderlapp

Köln – Weihbischof Dominikus Schwaderlapp, der wegen Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsfällen zeitweilig beurlaubt war, nimmt seinen Dienst im Erzbistum Köln wieder auf.

Wie das Erzbistum zunächst in einem Rundschreiben an alle Seelsorgerinnen und Seelsorger und später auch in einer Presse-Erklärung mitteilt, kehrt der 55-Jährige am 14. August von einem knapp einjährigen Pastoraleinsatz in Mombasa/Kenia zurück. Von Oktober 2021 war er dafür „auf eigenen Wunsch freigestellt“.

Erzbistum Köln: Weihbischof Schwaderlapp kehrt zurück

Mit seiner Rückkehr übernehme Schwaderlapp erneut die Aufgaben des Weihbischofs für den Pastoralbezirk Nord, zu dem unter anderem die Landeshauptstadt Düsseldorf gehört. Wie vor seiner Auszeit ist er für die Seelsorge an Katholiken fremder Muttersprache und die Ordensgemeinschaften zuständig. Bereits in seiner ersten Arbeitswoche stünden Messen im Dom und Firmungen auf Schwaderlapps Programm.

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Papst Franziskus lehnte Rücktrittsgesuch abgelehnt

Papst Franziskus hatte im September 2021 ein Rücktrittsgesuch Schwaderlapps abgelehnt. Das Rechtsgutachten des Kölner Strafrechtlers Björn Gercke vom März 2021 hält ihm acht Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauch während seiner Zeit als Generalvikar von Kardinal Joachim Meisner vor. Der Vatikan kam zu dem Ergebnis, es habe zwar vereinzelte Mängel in Schwaderlapps Amtsführung gegeben, aber keine vorsätzliche Vertuschung.

Im Rückblick auf seine Zeit in Afrika zeigt sich Schwaderlapp dankbar für die Möglichkeit, „als Seelsorger in einer anderen Kultur mit ganz anderen Chancen und Herausforderungen zu arbeiten“. Der Abschied von Mombasa falle ihm schwer, weil ihm die Menschen dort ans Herz gewachsen seien. Zugleich freue er sich „auf daheim.“ In seinen zehn Jahren als Bischof habe er Köln noch nie so lange verlassen. Umso wichtiger sei es ihm, mit den Gläubigen neu ins Gespräch zu kommen. „Ich erhoffe mir einen bereichernden Austausch.“

Zu Beginn seiner Zeit in Mombasa sorgten Fotos in den sozialen Medien für Aufsehen, die Schwaderlapp im bischöflichen Ornat zeigten, während er zuvor angekündigt hatte, dort als einfacher Priester arbeiten zu wollen. Zeitweilig schilderte er in einem „Reisetagebuch“ für die konservative katholischen Zeitung „Tagespost“ seine Eindrücke aus der Seelsorge und zog Schlüsse für die kirchliche Situation in Deutschland. Der Kölner Stadtdechant Robert Kleine bezog dazu in den sozialen Medien kritisch Stellung. Schwaderlapps Empfehlung an die deutsche Kirche, sie solle von Kenia lernen, hielt er entgegen, gerade bei den Themen Sexualität und Missbrauch sollte „auch die Kirche in Kenia noch etwas lernen“.

In Ostafrika ist Mombasa neben der kenianischen Hauptstadt Nairobi ein Zentrum der pastoralen Aktivitäten des „Opus Dei“, dem Schwaderlapp nahesteht. Unter den katholischen Orden und geistlichen Gemeinschaften nimmt die umstrittene Organisation, die ihren Deutschland-Sitz in Köln hat, eine Sonderstellung ein. Diese hat Papst Franziskus allerdings jüngst in einem Dekret (hier geht's zum italienischen Wortlaut) eingeschränkt.